Security

VideoIP-Appliance: Hard- und Software optimal aufeinander abgestimmt

GIT-SICHERHEIT.de sprach mit Geschäftsführer und Firmen­gründer Dieter Dallmeier

07.03.2011 - Für Pioniergeist und Innovationen war das Regensburger Unternehmen Dallmeier schon immer bekannt. Nun stellt Dallmeier eine neue Video-­Appliance vor. GIT-SICHERHEIT.de sprach mit ...

Für Pioniergeist und Innovationen war das Regensburger Unternehmen Dallmeier schon immer bekannt. Nun stellt Dallmeier eine neue Video-­Appliance vor. GIT-SICHERHEIT.de sprach mit Geschäftsführer und Firmen­gründer Dieter Dallmeier über die Hintergründe.

GIT-SICHERHEIT.de: Herr Dallmeier, was genau verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff „Appliance"?

D. Dallmeier: Zunächst einmal ist „Appliance" im Englischen ein gängiger Begriff im täglichen Sprachgebrauch, der übersetzt soviel heißt wie „Gerät" oder „Anwendung". In der IT-Welt jedoch ist „Appliance" ein Fachbegriff. Eine Appliance zeichnet sich dadurch aus, dass sie ein optimales Zusammenspiel von Hard- und Software bietet, das heißt Hardware und Software sind perfekt aufeinander abgestimmt. Und: Eine Appliance ist keine „eierlegende Wollmilchsau", sondern für ein einziges Aufgabengebiet bestimmt - dieses beherrscht sie dafür perfekt. Nehmen Sie ein Beispiel aus dem Alltag: Mit Ihrer Waschmaschine können Sie weder telefonieren noch Kaffee machen. Aber für das Waschen Ihrer Jeans ist nichts besser geeignet als die Waschmaschine.

Also gibt es auch verschiedene Appliances für unterschiedliche Einsatzgebiete?

D. Dallmeier: Genau. In der IT gibt es Standard-Appliances wie etwa Mail-, Spam- oder Firewall-Appliances. Vergleichbar dazu haben wir eine VideoIP-Appliance entwickelt, die speziell für die Bedürfnisse der Videoüberwachung ausgelegt ist. Beispielsweise durch ein ausgeklügeltes Hardwarekonzept mit äußerst ausfallsicheren Komponenten oder mit Festplatten, die für den Dauerbetrieb (24/7) und die Speicherung von Bilddaten optimiert sind. Denn Sie können sich sicher vorstellen, dass eine Appliance, die z. B. für das Handling von Emails ausgelegt ist, keine riesigen Bilddaten verarbeiten kann. Bei unserer VideoIP-Appliance, wir nennen sie Smatrix, haben wir keinen Server oder kein Storage „von der Stange" genommen und diese für die Videoüberwachung zweckentfremdet, sondern das Gerät von Grund auf für sein spezifisches Aufgabengebiet entwickelt und konzipiert. Natürlich wird auch die Smatrix, wie unser komplettes Produktangebot, in Deutschland gefertigt.

Ist die Installation der Appliance aufwändig?

D. Dallmeier: Nein, denn die Smatrix ist komplett vorkonfiguriert, d. h. alle Funktionen sind bereits auf dem Gerät installiert. Einfach in das Netzwerk einbinden, an die Stromversorgung anschließen, fertig. Die Appliance ist also in wenigen Minuten betriebsbereit.

Wie sieht es mit Wartungsarbeiten aus?

D. Dallmeier: Wartungs- und Reparaturarbeiten können bei der Smatrix während des laufenden Betriebes vorgenommen werden und erfordern deshalb keine Downtime. Die Smatrix ist HotPlug- und HotSwap-fähig, der Tausch von Festplatten kann einfach und unkompliziert an der Frontseite des Gerätes erfolgen.

Für welche Einsatzgebiete ist die Smatrix geeignet?

D. Dallmeier: Die Smatrix ist die ideale Lösung für jede Projektgröße - ob 10 oder 10.000 Kameras. Das System lässt sich beliebig erweitern und skalieren. Es wächst mit den Anforderungen mit und bietet somit langfristigen Investitionsschutz!
Sie bewerben die Smatrix mit dem Slogan „small, smart, green". Fangen wir mit der ersten Aussage an, die Smatrix ist also besonders klein?
D. Dallmeier: Die Smatrix bietet auf gerade einmal zwei Höheneinheiten Platz für bis zu 24 Kanäle. Diese sind variabel konfigurierbar, somit bleibt es Ihnen überlassen, ob Sie nur Netzwerkkameras, nur analoge Kameras oder beide hybrid im Mischbetrieb anschließen wollen. Im Gegensatz zu Standard-Appliances aus der IT-Welt zeichnet sich die Smatrix auch durch ihre geringe Tiefe aus, d. h. sie findet bequem in einem Standard 19"-Rack Platz. Dadurch lassen sich auch größere Anlagen platzsparend realisieren.

Warum „smart"?

D. Dallmeier: Smart, da die Smatrix trotz ihrer geringen Größe durch höchste Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit überzeugt. Das ausgeklügelte Hardwarekonzept stellt eine langjährige Verfügbarkeit des Systems sicher - die Lebensdauer ist bis zu 30 % höher als bei Standard-DVRs/NVRs mit Storage!

„Green" bezieht sich dann sicher auf das ­Thema Umwelt?

D. Dallmeier: Richtig, denn die Smatrix fügt sich perfekt in die „Green Global Security"-Philosophie von Dallmeier ein. Sie zeichnet sich insbesondere durch ihre hohe Energieeinsparung aus: Eine ausgefeilte Systemarchitektur und die Verwendung von 2,5" Festplatten ermöglichen einen äußerst geringen Stromverbrauch - bis zu 70 % weniger als herkömmliche DVR/NVR mit Storage! Und durch die geringe Wärmeabgabe können auch bei Kühlung und Klimaanlage Kosten gespart werden - bis zu 75 % weniger als bei Standard-Geräten. Weniger Stromverbrauch und geringere Wärmeabgabe - das schont nicht nur die Umwelt, sondern auch Ihren Geldbeutel.

Sie sprachen von der „Green Global Security"-Philosophie, was genau ist das?

D. Dallmeier: Umweltschutz wird bei Dallmeier groß geschrieben und geht weit über die gesetzlichen Vorgaben hinaus. Abfallvermeidung und geringer Energieverbrauch während des Produktionsprozesses sowie der Einsatz recyclebarer Materialien gehören dabei ebenso zur „Green Global Security"-Philosophie wie die komplette Ausrichtung der Produktentwicklung auf umweltschonende und ökologisch effiziente Geräte.

Noch eine letzte Frage: Sie haben in diesem Interview häufig den Begriff „IT" verwendet...

D. Dallmeier: Physikalische Sicherheit, worunter ja auch Videoüberwachung fällt, und IT-Security wachsen immer stärker zusammen. „Konvergenz" lautet hier das vielzitierte Schlagwort. CCTV und IT, vormals zwei getrennte Bereiche, verschmelzen immer mehr. So werden bspw. IT-Systemhäuser immer mehr in den Vertrieb von Videosystemen einbezogen. Dazu hat nicht zuletzt die Öffnung der Videosysteme, bspw. über offene Schnittstellen, und der Betrieb über Standard-Netzwerkinfrastrukturen anstelle von abgeschlossenen CCTV-Netzwerken beigetragen. Video wird also immer häufiger als ein weiterer Baustein gesehen, der über ein bereits vorhandenes Netzwerk beim Kunden betrieben wird. Mit unserer VideoIP-Appliance Smatrix haben wir dieser Entwicklung Rechnung getragen und ein Produkt entwickelt, das sowohl den Anforderungen der Videosicherheitstechnik als auch der IT-Welt genügt.
Herr Dallmeier, vielen Dank für das Gespräch.