Security

Michael Broszio von Kowa im Gespräch mit GIT SICHERHEIT

10.07.2015 - Auch in vielen Sicherheitsanwendungen sind sie im Einsatz: Kowa-Objektive werden beispielsweise in der Grenzüberwachung sowie bei mobilen Überwachungsanwendungen der Polizei verwen...

Auch in vielen Sicherheitsanwendungen sind sie im Einsatz: Kowa-Objektive werden ­beispielsweise in der Grenzüberwachung sowie bei mobilen Überwachungsanwendungen der Polizei verwendet. Sie finden sich aber z. B. auch bei der Küsten- und Meerüberwachung. GIT SICHERHEIT sprach mit Michael Broszio, Senior European Sales & Marketing Manager Industrial Vision/CCTV bei Kowa Optimed Deutschland.

GIT SICHERHEIT: Herr Broszio, die Leser von GIT SICHERHEIT kennen Kowa vor allem als Hersteller von Objektiven – da erstaunt es, dass das Unternehmen, noch im 19. Jahrhundert gegründet, einst als Baumwolltuchhändler startete. Und auch heute stehen die Objektive neben so unterschiedlichen Bereichen wie Medizin, Chemie, Lebensmittel, Kosmetik und Baumaterialien. Gibt es hier eine gemeinsame Klammer?

Michael Broszio: Bei japanischen Unternehmen ist es nicht unüblich, dass die Geschäftsbereiche sehr divers sind. Dies zeigt auch die Flexibilität und Offenheit des Unternehmens. Als gemeinsame Klammer bei Kowa kann man sehen, dass als inhabergeführtes Familienunternehmen nicht die kurzfristige Maximierung von Shareholder Value im Vordergrund steht, sondern die Geschäftsstrategie auch langfristig ausgerichtet ist.

Dann lassen Sie uns einmal etwas näher über den Geschäftsbereich „Kowa Objektive“ sprechen. Damit befasst sich Kowa bereits seit 1946 – aber 2011 wurde Kowa Optimed gegründet. Für welche Branchen und Anwendungsbereiche stellen Sie Objektive her?

Michael Broszio: Ein sehr großer Anwendungsbereich ist die industrielle Bildverarbeitung. Auch im Bereich ITS (Intelligent Transport Systems) kommen unsere Optiken vielfach zum Einsatz. Ebenso hat die Broadcastindustrie Kowa-Objektive für sich entdeckt. Tatsächlich ist vielen Filmemachern noch bekannt, dass Kowa mit seinen bis in die 70er Jahre produzierten anamorphen Optiken früher schon einmal ein großer Player in Hollywood und Bollywood war. Darüber hinaus werden unsere Objektive natürlich bei vielfältigen Anwendungen im Sicherheitsbereich benutzt. Das reicht von Grenzüberwachung bis zu mobilen Überwachungsanwendungen der Polizei.

Vor kurzem haben Sie eine Kamera für Überwachungsaufgaben in sehr dunklen Umgebungen vorgestellt (GIT SICHERHEIT berichtete in Ausgabe 5/2015). Geben Sie uns einen Überblick über Ihr Portfolio in diesem Bereich?

Michael Broszio: Der Schwerpunkt unseres Portfolios im Sicherheitsbereich liegt auf Objektiven. Hier haben wir eine große Auswahl an HD-Zooms sowie an Varifokal-Objektiven. Unsere motorisierten Zooms reichen von kurzen Brennweiten bis zu 50-fachen Long Range Zooms mit 1.000 mm Brennweite. Bis 950 nm IR-korrigierte Zooms für Tag-Nacht Anwendungen haben wir auch im Programm. Die neue Low Light Full HD-Kamera ist eine gute Ergänzung zu unseren Long Range Zooms. Es gibt keine Kamera-Zoom-Kombination auf dem Markt, die bei gleicher Vergrößerung eine bessere Lichtstärke hat und gleichzeitig so leicht und kompakt ist. Die Kamera liefert noch bei 0,005 Lux ein helles Farbbild. Die Technologie dieser Kamera ist im HD-Low Light Bereich das Fortgeschrittenste, was es auf dem Markt gibt. Passend zu der Kamera haben wir zusätzlich neue sehr hochlichtstarke asphärische Optiken entwickelt.

Können Sie uns das eine oder andere Referenzbeispiel für Sicherheits- und Überwachungsanwendungen nennen, in denen Ihre Produkte eingesetzt sind?

Michael Broszio: Unsere Kamera und Long Range Zoomoptiken sind in Grenzüberwachungsfahrzeugen im mobilen Einsatz. Außerdem werden unsere Optiken auch bei der Küsten- und Meerüberwachung verwendet.

Was zeichnet Ihre Produkte aus im Vergleich zu Ihren Wettbewerbern aus – und welche Strategie fahren sie bei Ihrer Positionierung auf dem Markt?

Michael Broszio: Wir sind mit unserem Portfolio sehr breit aufgestellt. Wir haben eine große Auswahl an Brennweiten, Bildgrößen und Auflösungen. Kowa positioniert sich im höheren Qualitätssegment. Das äußert sich z. B. durch die Verwendung von speziellem hochqualitativem Glas bei den Objektiven. Auch bei der mechanischen Konstruktion gehen wir durch Technologien wie z. B. dem Bearing Cam Focus System einen Schritt weiter als viele Mitbewerber. Mit dieser Technologie wird die Friktion der inneren Elemente des Zooms minimiert, so dass die Objektive besser fokussierbar, robuster und langlebiger sind. Darüber hinaus ist Kowa immer bei Neuentwicklungen ganz vorne dabei. Die P-Iris, eine neue Art der Blendensteuerung, die eine präzisere Steuerung der Blende ermöglicht als herkömmliche Technologien, wurde beispielsweise von Kowa in Zusammenarbeit mit Axis entwickelt.

Wo werden Ihre Produkte entwickelt und gefertigt?

Michael Broszio: Unsere Produkte werden in Japan entwickelt und gefertigt.

Neben dem OEM-Geschäft bieten Sie individuelle Spezialanfertigungen. Geben Sie uns ein paar Beispiele?

Michael Broszio: Eine Spezialanfertigung von uns ist z. B., dass wir Objektive mit Festbrennweiten für eine mobile Überwachungsanwendung aus Fahrzeugen durch das Verkleben der Linsenelemente vibrationsfester gemacht und mit einer Motorsteuerung für Fokus und Iris versehen haben.

Kontakt

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