Security

Interview mit Andreas Falke, Geschäftsleiter bei Haverkamp

04.12.2014 - Das Sicherheitsfoliensystem Profilon P3A. Mit Äxten oder auch im Schusskanal bewies man am Messestand die Wirksamkeit verschiedener Sicherheitsprodukte des Hauses. GIT SICHERHEIT s...

Das Sicherheitsfoliensystem Profilon P3A. Mit Äxten oder auch im Schusskanal bewies man am Messestand die Wirksamkeit verschiedener Sicherheitsprodukte des Hauses. GIT SICHERHEIT sprach mit Andreas Falke, Geschäftsleitung Vertrieb und Marketing bei Haverkamp.

GIT SICHERHEIT: Herr Falke, Ihr Messestand auf der Security in Essen war gut besucht. Mit Haverkamp geht es offenbar wieder bergauf?

Andreas Falke: Zunächst einmal möchte ich mich bei unseren Kunden, Partnern und Mitarbeitern bedanken, die uns auch in der schweren Phase die Treue gehalten und das Unternehmen Haverkamp mit hohem Engagement unterstützt haben. In der Tat können wir jetzt sagen, dass wir eine Talsohle durchschritten haben und nun wieder auf dem Weg in Richtung Gipfel sind. Sicherlich liegen noch viele Herausforderungen vor uns, aber wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und sehen gerade in den Herausforderungen auch mannigfaltige Chancen. Die Sicherheitsbranche ist eine über die Maßen interessante Branche und wir haben mit unseren neuen Produkten Lösungen erarbeitet, die einen echten USP haben und uns bei unserm Weg bergauf sicher wertvolle Stütze sind.

Bevor wir über die Produkte und deren USPs einen näheren Blick werfen: Könnten Sie uns einmal einen groben Eindruck von Ihrer Strategie geben, mit der Sie Ihr Unternehmen in die Zukunft führen möchten?


Andreas Falke: Haverkamp hat in der Vergangenheit viel Erfahrung in der Umsetzung von Gesamtlösungen zur Sicherung von Objekten mit einem Fokus auf die mechanische und Detektionssicherheit erworben. Dabei haben wir in den Projekten auch immer unser Produktportfolio erweitert, um den unterschiedlichsten Herausforderungen vor Ort zu genügen und adaptierte, integrale Lösungen anbieten zu können. Von daher besteht eine der strategischen Änderungen darin, dass Haverkamp gerade so innovative sensorische Lösungen wie Microgard Pro oder Panelgard über Partner anbietet, die Ihr Leistungsspektrum mit diesen Modulen sinnvoll erweitern oder komplett neue Anwendungen abdecken.

Sie haben gerade auf der Security in Essen ausgestellt - unter anderem Sicherheitsfolien und Produkte für den Perimeterschutz - was waren die wichtigsten Produkte aus Ihrer Sicht?

Andreas Falke: Unsere wichtigsten Produkte waren sicherlich die Innovationen, aus dem Bereich Perimeter, Sicherheitsfolie und Fenster. Haverkamp hat gerade in der Krise in der Entwicklung neuer Produkte nicht zurückgesteckt und so konnten wir den Fachbesuchern neben den optimierten Holzsicherheitsfenstern in RC3, eine P3A zertifizierte Sicherheitsfolie, einen Fassadensensor und die neuen Module unserer Perimetersysteme Alugard und Microgard Pro vorstellen.

Zum Bereich Folien gehört ja ihr Sicherheitsfoliensystem Profilon. Was leistet es und welche Besonderheiten hat es im Marktvergleich zu bieten?

Andreas Falke:
Profilon stabilisiert den spröden Werkstoff Glas, ohne den Architektur heute in dieser Form nicht denkbar ist. Aber Glas ist meistens die sicherheitstechnische Schwachstelle von Gebäuden. Unsere Profilon-Folien sind die stärksten Sicherheitsfolien weltweit und sorgen dafür, dass Glas bei einem Angriff deutlich widerstandsfähiger sein kann. Dabei sind unsere Folien anerkanntermaßen und auch zertifiziert die stärksten Folien weltweit, sowohl was Einbruchhemmung (P3A Durchwurfhemmung) als auch Explosionsschutz (ER1) angeht. So macht es uns schon sehr stolz und motiviert uns, dass gerade die letztgenannte Folie bei dem verheerenden Bombenanschlag in Oslo 2011 vielen Regierungsbeamten nachgewiesenermaßen das Leben gerettet hat. Aber auch eine Folie wie Profilon FF, die einfach verhindert, dass zerbrochenes Glas aus einer Glasfassade ungeschützt auf die Straße fallen kann, macht das Leben in den Städten sicherer. In der Summe merkt man, dass Haverkamp genetisch aus der Folie stammt, hier haben wir ein wahnsinnig breites Produktportfolio und einen zweiten Geschäftsbereich, der sich mit Sonnenschutz beschäftigt - dem Thema Schutz bleiben wir also in jedem Fall treu.

Kommen wir zum Perimeterschutz: Sie haben in Essen auch ein intelligentes System zur Freigeländesicherung vorgestellt - ein digitales Zaunsystem. Was leistet dieses System genau und für welche Einsatzzwecke ist es geeignet?

Andreas Falke: Wir haben unsere beiden Basistechnologien weiterentwickelt und miteinander verknüpft, um die Stärken der Systeme miteinander zu ergänzen. Die Ruhestromüberwachung unseres Alugard, die Falschalarme erwiesenermaßen nahezu ausschließt, kann in einer „und" -Verknüpfung mit sensorischen Systemen metergenaue Detektion liefern und darüber hinaus durch integrierte Beleuchtungs- und Kameramodule ein komplettes Detektions- und Videoüberwachungssystem bereits auf der Grundstücksgrenze abbilden. Hierdurch erreichen wir eine perfekte Detektion und erhöhen die Interventionszeiten auf ein Maximum bei niedrigst vorstellbarer Falschalarmrate.

Außerdem gibt es einen neuen Fassadensensor?

Andreas Falke:
Der Fassadensensor Panelgard ist eines der Produkte an denen sich die neue Strategie von Haverkamp am besten demonstrieren lässt. Hier haben wir unser Know-How über Einbruchsdetektion, Sabotage und Schutzkonzepte bei unserem Kooperationspartner Hoesch direkt in die Produktion der Trapezbleche eingebracht. Ergebnis ist ein Bauelemente-System, das die Außenhaut von zum Beispiel Logistiklägern selbst zum Einbruchssensor macht. Sowohl Versicherungen als auch Architekten und Sicherheitsspezialisten haben dieses System auf der Messe sehr intensiv studiert und gewürdigt.

In welchen Märkten - Branchen und Regionen - und Produktbereichen sehen Sie die größten Wachstums-Chancen für Haverkamp?

Andreas Falke: Haverkamp hat im Nachgang zu der überstandenen Situation nahezu überall Wachstumspotential. Wir haben uns ja regelrecht gesundgeschrumpft. Der Sicherheitsmarkt ist da und kennt uns. Unser Ruf ist „Sehr gute Produkte, aber zäh in der Umsetzung und in „Responsiveness". Gerade hier werden gute Partner durch ihre Kundennähe unsere Schwäche kompensieren - wir werden also über unsere Partner auch in DACH wachsen, aber insbesondere mit unseren sensorischen Produkten weltweit.

Können Sie schon in Planung befindliche Innovationen ankündigen, mit denen Sie 2015 auf den Markt kommen möchten?

Andreas Falke: Ich könnte jetzt sagen, wir haben 2014 so viele neue Produkte vorgestellt, jetzt geht es erst einmal in die Umsetzung. Aber in der Tat ist es so, dass durch die unterschiedlichen Technologien beinahe zwangsweise neue Kombinationen der Module und damit Innovationen entstehen. Wir waren in letzter Zeit im Bereich Fenster etwas ruhiger... Ich denke da kommt noch mal etwas. Aber ansonsten will ich nicht zu viel ankündigen, sondern erst einmal die vorhandenen Produkte in den Markt tragen.

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