Security

Flughafensicherheit beginnt beim Perimeterschutz

13.03.2013 - Die Größe und Komplexität ­moderner Flughäfen macht bei der Ein­führung umfassender Sicherheitsmaßnahmen eine mehrstufige Strategie erforderlich. Einbruch­sicherungsanlagen, fläche...

Die Größe und Komplexität ­moderner Flughäfen macht bei der Ein­führung umfassender Sicherheitsmaßnahmen eine mehrstufige Strategie erforderlich. Einbruch­sicherungsanlagen, flächendeckende Videoüberwachung, Zugangskon­trolle sowie Anbindung an eine ­integrierte, zentrale Leitstellen­plattform sind typische Maßnahmen. Aufgrund steigender Sicherheits­anforderungen sind Flughäfen schnelllebigen Änderungen unterworfen, wobei sich die öffentliche Aufmerksamkeit in der Regel auf den Terminalbereich konzentriert. ­Sicherheitsmaßnahmen für Rollfeld und Perimeter sind für Flugreisende weniger gut sichtbar, stellen jedoch einen grundlegenden Teil jedes ­Sicherheitskonzeptes dar.

Aufgrund des steigenden Passagier- und Frachtaufkommens ist eine umfassende Sicherheitsstrategie heute wichtiger denn je, denn es geht darum, die Sicherheit und Integrität eines Flughafengeländes unter allen Umständen zu garantieren. In den letzten Monaten sind mehrere Vorfälle bekannt geworden, bei denen Sicherheitsvorrichtungen umgangen wurden und Personen sich absichtlich oder versehentlich Zugang zu Sperrbereichen verschaffen konnten. Dies hatte nicht nur einschneidende und teure Konsequenzen für den operativen Flughafenbetrieb, sondern schädigte auch den Ruf von Flughafen und Betreiber.

Maßgeschneiderte Sicherheit
Jeder Flughafen weist bezüglich Gelände, Gebäudeinfrastruktur, Betriebsmodus und Umgebung spezifische Charakteristika auf, so dass ein universaler Ansatz zur Perimetersicherheit im Grunde nie in Frage kommt. Vielmehr muss jede Lösung auf die standortspezifischen Betriebs- und Sicherheitsbedingungen zugeschnitten sein. Werden potenzielle Sicherheitsrisiken in einem möglichst frühzeitigen Stadium identifiziert, lassen sich unerwünschte Vorfälle abwenden, bevor sie sich auf den laufenden Betrieb auswirken oder gar Passagiere, Angestellte und Flughafeneinrichtungen gefährden. Dazu muss man wissen, dass selbst Vorfälle in den Randbereichen eines Flughafens weitreichende Folgen haben können, die sich negativ auf den Ruf des betroffenen Flughafens auswirken und auch finanzielle Einbussen mit sich bringen können. Im hart umkämpften Luftverkehrsmarkt können sämtliche Vorkommnisse - von vorsätzlichem Vandalismus und versuchten Sicherheitsverstößen bis hin zu Betriebsrisiken wie Wildtieren oder extremen Witterungsbedingungen - weitreichende Konsequenzen haben und das Image eines Flughafens stark beeinträchtigen.

Die Außengrenze eines Flughafens ist oft 50 km oder mehr lang und erfordert für jede spezifische Umgebung den korrekten Einsatz passender Sicherungstechnologien. Herkömmliche Sicherheitsverfahren kombinieren mechanische Zäune oder Mauern mit elektronischer Sensortechnik, die eine eventuelle Übertretung der Grundstücksgrenzen registriert. Diese Systeme lösen jedoch in der Regel erst dann Alarm aus, wenn es bereits zu einem Verstoß gekommen ist. Zu diesem Zeitpunkt ist aber die Infrastruktur bereits beeinträchtigt und die Integrität des Sperrbereichs verletzt, was drastische Konsequenzen haben kann. Diese Technologie ist außerdem anfällig für Fehlalarme und vermag keine Rauminformation zu liefern. Meist ist es daher unmöglich, den Sicherheitsverstoß genau zu lokalisieren, was wiederum die Aufklärung des Zwischenfalls erschwert.

Die Unzulänglichkeiten herkömmlicher Maßnahmen zum Perimeterschutz können überwunden werden, indem man physische Maßnahmen mit intelligenten externen Überwachungslösungen wie Wärmebildkameras für die Weitbereichsüberwachung, modernen Präsenz- oder Bewegungssensoren sowie Radar-Tracking kombiniert. Die Überwachung erfolgt in der Regel über ein modernes Gefahrenmanagementsystem, das Eindringlinge erkennt, noch bevor ihre Anwesenheit den Flughafenbetrieb beeinträchtigt. So kann man potenzielle Eindringlinge bereits überwachen, während sie sich noch außerhalb des eigentlichen Flughafen­areals befinden, und sie davon abhalten, kritische Bereiche zu betreten.

Zu weiteren wichtigen Innovationen in der Perimeter­überwachung zählt die Live-Erfassung und Nachverfolgung von Objekten - Fahrzeugen wie Personen - auf dem Flughafenvorfeld sowie im Bereich von Start- und Landebahnen und Rollfeld. Dank der Integration mit weiteren Datenbanken des Flughafens können sämtliche Aktivitäten automatisch mit geplanten, erlaubten Routen und Zeitplänen abgeglichen werden, was den Betreibern die Möglichkeit gibt, außerplanmäßige Zwischenfälle zu erkennen und sofort auf sie zu reagieren. Die Überwachung und Aufzeichnung aller Aktivitäten in solchen Bereichen steht für Flughäfen weltweit weiterhin im Mittelpunkt. Eine erhöhte Anzahl Bodenbewegungen und immer mehr Flughäfen, die nahe ihrer Kapazitätsgrenzen operieren, tragen dazu bei, dass sich dieses ­Thema zu einem immer wichtigeren Bestandteil der Sicherheitsmaßnahmen an Flughäfen entwickelt.

Mit diesen aktuellen Technologien und Lösungen gehen die an modernen Flughäfen eingeführten Sicherheitsmaßnahmen inzwischen weit über die früher übliche, passive Videoüberwachung hinaus und bieten dem Sicherheitspersonal die Chance, zielgerichtet, produktiv und effizient zu arbeiten. Mit automatisierten Videolösungen können Betreiber den gesamten Flughafen über Kamerabilder im Auge behalten und sich diese auf einem einzigen Bildschirm anzeigen lassen. Über intelligente Zonen und virtuelle Barrieren werden Sicherheitsteams bei aktuellen Vorkommnissen auf dem gesamten Gelände umgehend alarmiert. Die besten Videomanagementsysteme beruhen in der Regel auf offenen Standards und Protokollen, so dass sich bereits installierte Systeme weiterhin nutzen lassen und die gesamte Sicherheitsinfrastruktur an sich verändernde Markt- und Kundenansprüche oder gesetzliche Anforderungen angepasst werden kann.

Verringertes Betriebsrisiko
Eine der aktuellen technischen Weiterentwicklungen sind bildgestützte Videoanalyseverfahren, bei denen die Kamerabilder fortlaufend überwacht werden. So ist es möglich, dynamische und regelbasierte Zonen einzurichten, in denen sich sämtliche Aktivitäten automatisch auswerten lassen, so dass bei Bedarf sofort die definierten Eskalationsprozesse eingeleitet werden können. Auf diese Weise kommt es zu weniger Fehlalarmen, da nur wirklich relevante Zwischenfälle registriert werden und sich alle Ereignisse besser validieren und einschätzen lassen. Dieses Filtern der Alarmmeldungen entlastet das Betriebspersonal und erleichtert mit Hilfe von vorgegebenen Aktionsplänen die konsistente Entscheidungsfindung, und zwar unter Einhaltung geltender Vorschriften. Eine optimierte Videoanalyse reduziert damit betriebliche Ausfallzeiten und erhöht die Effizienz des Personals und die Sicherheit am Flughafen insgesamt.

Sicherheitsverstöße im Perimeterbereich können heutzutage katastrophale Folgen wie Sachbeschädigung und Personenschäden sowie entsprechende rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Durch den Einsatz aktuellster Detektionssysteme zum Perimeterschutz können Flughafenbetreiber sicherheitskritische Zwischenfälle erfolgreich und effektiv vermeiden und darüber hinaus ihren Fluggästen wie auch den zuständigen Behörden nachweisen, dass sie dank modernster technischer Sicherheitslösungen für den bestmöglichen Schutz sorgen.

 

 

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