Security

Einbruchsicherung und Videoüberwachung als gemeinsame Maßnahme

Diebstahl ist ein Milliardengeschäft

16.02.2011 - Wenn es um Sicherheit geht, steht im Handel meist die Videoüberwachung der Verkaufsräume im Mittelpunkt. Erst die Integration innovativer Videotechnologien mit anderen Sicherheitss...

Wenn es um Sicherheit geht, steht im Handel meist die Videoüberwachung der Verkaufsräume im Mittelpunkt. Erst die Integration innovativer Videotechnologien mit anderen Sicherheitssystemen gewährleistet jedoch ein optimales Sicherheitsniveau - und senkt dabei auch noch die Betriebskosten.

An die 5 Milliarden Euro gehen dem deutschen Einzelhandel jährlich allein durch Warenschwund verloren. Über die Hälfte davon wandert in die Taschen diebischer Kunden, und immerhin noch mehr als ein Viertel entfällt auf unehrliche Mitarbeiter. Diese machen zwar nur 4% aller ertappten Diebe aus; dafür liegt der durchschnittliche Schaden aber 15 Mal so hoch wie bei stehlenden Kunden. Und auch unter den Lieferanten gibt es schwarze Schafe - sie zweigen jährlich 270 Millionen Euro ab. Diese Zahlen nennt das Centre for Retail Research in der jüngsten Ausgabe seines jährlich erscheinenden globalen Diebstahlbarometers. Kein Wunder, dass Warensicherungssysteme und Anlagen zur Videoüberwachung von Verkaufs- und Nebenräumen ganz oben auf der Prioritätenliste von Einzelhändlern stehen, wenn es um Sicherheitstechnik geht.

Aber Diebstahl während der Öffnungszeiten ist dabei natürlich nur ein Aspekt. So mancher Dieb kommt lieber im Laufe der Nacht, um im großen Stile abzuräumen. Nicht nur Juweliere müssen ihre Geschäftsräume daher auch gegen Einbrüche absichern. Und während der klassische Ladendiebstahl vor allem im Einzelhandel ein Problem ist, zielen Einbrecher auf unterschiedlichste Unternehmen vom Kiosk bis zum Großhändler.

Angesichts des enormen Schwundes sind für den Handel Investitionen in aktuelle Sicherheitstechnik unvermeidbar. Deutsche Händler geben nach dem globalen Diebstahlbarometer denn auch jährlich 1,25 Milliarden Euro allein für Maßnahmen gegen Diebstahl aus. Das sind immerhin 0,28% des Umsatzes - angesichts der im Handel häufig sehr niedrigen Margen ein ganz erhebliches Volumen. Umso wichtiger ist es, dass diese Investitionen auch in aktuelle und zukunftsfähige Technologien fließen. So ist es aus heutiger Sicht optimal, Einbruchsicherung und Videoüberwachung als gemeinsame Maßnahme zu betrachten. Integrierte Systeme bieten ein erheblich höheres Schutzniveau und sind zudem auch deutlich einfacher und damit kostengünstiger zu verwalten und zu betreiben. Bei solchen Systemen können etwa Kameras automatisch auf einen kritischen Bereich geschwenkt werden, sobald ein Einbruchmelder einen Alarm übermittelt. Das verhindert zwar nicht den Einbruch, dient aber der Beweissicherung und erleichtert die Überführung des Täters.

Für den kleinen Einzelhändler mit geringer Kundenfrequenz, der lediglich vom Büro aus die Eingangstür im Blick behalten will, kann eine günstige IP-Kamera in Kombination mit dem PC-Bildschirm und Aufzeichnung auf der Kamera-internen SD-Karte durchaus eine taugliche Lösung sein. In der Regel wird jedoch eine größere Anzahl von Kameras benötigt, da Einzelhandelsflächen immer komplexer werden und der zu überwachende Bereich auch versteckte Winkel, Neben- und Lagerräume sowie Lieferzonen umfassen kann. Beim Baumarkt oder beim Autohändler müssen zudem oft weitläufige Außenbereiche einbezogen werden. Hier muss bei allen denkbaren Umgebungsbedingungen ein qualitativ hochwertiges Bild zur Verfügung gestellt werden, die Kameras müssen in ein Managementsystem eingebunden sein, und in der Regel sind auch umfassende Auswertungsmöglichkeiten gefordert. Die Qualität eine Videoanlage sollte dabei bestmöglich die vorhandenen Anforderungen erfüllen, aber auch nicht zu weit darüber hinaus gehen, denn sie bestimmt im Wesentlichen auch den Preis. Zu berücksichtigen ist dabei das Prinzip des schwächsten Glieds - die beste Kamera wird keine befriedigenden Resultate liefern, wenn sie mit zu einfachen Objektiven oder stark flimmernden Monitoren eingesetzt wird.

Digitales Video erleichtert Analyse
Während die Videoüberwachung bis vor wenigen Jahren zwingend eine eigene CCTV-Infrastruktur (Punkt-zu-Punkt-Verkabelung mit Koaxkabeln) erforderte, kann heute in vielen Anwendungen das ohnehin vorhandene IP-Netzwerk verwendet werden. Dank ihrer hohen Verarbeitungsleistung können moderne IP-Kameras heute erheblich mehr bieten als analoge Systeme. Insbesondere ermöglichen sie den Aufbau dezentraler Videoarchitekturen mit intelligenten Funktionen direkt in den Encodern und Kameras. Bei diesem Ansatz werden alle „Ereignisse" am Kamerastandort generiert und nur noch Videobilder von Interesse an die Leitstelle gesendet, was den Datenverkehr im Netzwerk deutlich reduziert. Alle anderen Aufnahmen werden lokal oder auf iSCSI-Laufwerken, welche sich an beliebigen Stellen im Netzwerk befinden können, gespeichert. Solche Installationen eignen sich ideal für die Videoüberwachung in weitläufigen Kaufhäusern oder Shopping Centern.

Wenngleich bei vielen Anwendungen die zuverlässige Live-Alarmierung im Vordergrund steht, ergibt sich doch oft die Notwendigkeit, Ereignisse später nachzuvollziehen. Die dafür erforderliche Analyse der Aufzeichnungen von Überwachungskameras ist ein zeitraubendes Unterfangen. Um Vorfälle einigermaßen sicher erkennen zu können, kann bei der Durchsicht des Videomaterials maximal mit vierfacher Geschwindigkeit gearbeitet werden. Vier Stunden Aufzeichnung bedeuten daher mindestens eine Stunde Arbeitszeit. Allerdings gibt es heute Möglichkeiten das Durchsuchen von Videomaterial (Forensische Suche) deutlich zu beschleunigen. So generieren die aktuellen Kameras von Bosch neben dem eigentlichen Videobild auch Content-Analyse-Informationen in Form von Metadaten. Diese haben ein wesentlich geringeres Volumen als die Videoaufzeichnungen selbst und lassen sich daher deutlich schneller und vor allem maschinell durchsuchen. So ist das Videomaterial einer Kamera von einem Tag in wenigen Sekunden durchsucht.

Nicht nur die Ware schützen
Wenngleich der Schutz der Ware für viele Händler aus nachvollziehbaren Gründen eine hohe Priorität genießt, darf natürlich auch die Sicherheit von Kunden und Mitarbeitern keinesfalls vernachlässigt werden. Brandmeldesystem und Löschanlage müssen auf dem neuesten Stand sein, und bei größeren Handelsflächen sind auch akustische Evakuierungssysteme und automatische Türsteuerungen in den Rettungswegen Pflicht. Werden alle diese Systeme in einem zentralen Gefahrenmanagementsystem wie dem Building Integration System von Bosch zusammengeführt, entsteht ein integriertes Sicherheitssystem, das ein hohes Sicherheitsniveau mit vergleichsweise geringen Betriebskosten in Einklang bringt. Dieses Managementsystem sowie sein gesamtes Spektrum an Sicherheitstechnik wird Bosch auch auf der Euroshop 2011 präsentieren, die vom 26.2.-2.3. in Düsseldorf stattfindet.

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