Security

Einbruch- und Brandmeldetechnik: Interview mit Christoph Michailidis

01.06.2012 - Wachstum in gesundem Tempo und eine starke Forschungs- und Ent­wicklungsabteilung - das sind wesentliche Faktoren für den Erfolg vonCM Security. Die Zukunft liegt neben dem gewerbl...

Wachstum in gesundem Tempo und eine starke Forschungs- und Ent­wicklungsabteilung - das sind wesentliche Faktoren für den Erfolg von
CM Security. Die Zukunft liegt neben dem gewerblichen vor allem auch im Markt der Privathaushalte, denn das allgemeine Sicherheitsbedürfnis steigt, sagt der Geschäftsführer und Firmengründer Christoph Michailidis im Gespräch mit Matthias Erler von GIT-SICHERHEIT.de.

Herr Michailidis, im Jahr 1984 haben Sie die Firma CM Electronic in Bisingen mit 0 € Umsatz gegründet. Heute sind Sie eine Firmengruppe, und 2010 haben Sie sich mit einem neuen Firmensitz zurück in Bisingen deutlich vergrößert. Das spricht für beträchtlichen und stetigen Erfolg ...

Christoph Michailidis: Das ist erfreulicherweise richtig. Vor unserem Umzug hatte sich die Zahl von rund 50 bis 60 Millionen elektronischer Bauteile auf etwa 120 Millionen im Jahr verdoppelt. Und wir konnten von 50 auf 70 Mitarbeiter aufstocken, sodass wir mit dem alten Gebäude nicht mehr auskamen. In nicht allzu langer Zeit werden wir sogar noch mehr Platz brauchen. Unseren neuen Standort in Bisingen haben wir deshalb vorsorglich so gewählt, dass wir noch Flächen zukaufen können. Anders als früher arbeiten wir hier außerdem nicht auf mehreren Stockwerken, sondern auf einer Ebene - das ist praktischer, kommunikativer und hat uns ermöglicht, unsere Arbeitsabläufe zu optimieren.

Sie sind für Sicherheitslösungen, insbesondere für Einbruch- und Brandmeldetechnik, bekannt. Wie ist Ihr Produktportfolio im ­Einzelnen strukturiert?

Christoph Michailidis: Wir haben - auch wenn es hier und da Überschneidungen gibt - grundsätzlich zwei Bereiche, nämlich die Sicherheitstechnik und die Industrieelektronik. Diese Verbindung ergab sich durch Anfragen von Kunden, für die wir Sicherheitstechnik liefern. Weil die Produktionsabläufe sich gleichen, funktionierte das sehr gut. Hier wie da besteht das Fertigungsverfahren im Groben aus der gleichen Abfolge des Platinenbestückens, Lötens, des Prüfens und der Montage. Dafür haben wir gerade über eine Million Euro in unseren Maschinenpark investiert.

Liegt ihr Schwerpunkt dabei auf individuell hergestellten Produkten bzw. Customizing - oder eher auf Standardprodukten?

Christoph Michailidis: Wir machen beides. Zum einen entwickeln wir Standardprodukte, die per Katalog bestellt werden können. Wir beliefern aber auch beispielsweise Einbruchmeldezen­tralen und Signalgeber für namhafte OEMs - jeweils nach den Kundenanforderungen inklusive Betriebsanweisung und Verpackung. Das Cus­tomizing umfasst die Software genauso wie das Design, für das wir mit einem externen Industriedesigner zusammenarbeiten. Der OEM kann dadurch erhebliche VDS-Zulassungskosten sparen.

Sie konfigurieren zum Beispiel ja auch Ihre Fingerprintleser für andere Zentralen?

Christoph Michailidis: Wir bieten individuelle Hardware- und Softwareentwicklung und -anpassung für die jeweilige Elektronik, andere Anschlüsse etc., je nach Kundenanforderung. Unsere Entwicklung schreibt die entsprechenden Protokolle.
Sie bieten nicht nur eigene Produkte an, ­sondern haben auch Fremdzulieferer.

Wie verteilt sich das in etwa?

Christoph Michailidis: Wir sind so aufgestellt, dass wir Sicherheitstechnik aus einer Hand liefern können. Deshalb ergänzen wir unsere Produktpalette mit Handelsware von internationalen Herstellern - insgesamt haben wir 650 eigene und 600 Fremdprodukte im Portfolio. Die Einbruchstechnik stellen wir zu einem großen Teil selbst her. Video- und Brandmeldetechnik kaufen wir zu und treten insofern als Distributor auf. Bewegungsmelder und Lichtschranken beziehen wir von Optex.

Sie haben gerade eine neue Vertriebsmannschaft zusammengestellt - wie setzt sie sich zusammen?

Christoph Michailidis: Oliver Jung ist zuständig für Süddeutschland, Österreich und Schweiz, Josef Wizemann ist zuständig für OEM-Kunden im Raum Hessen und Baden-Württemberg, und Erich Wald ist unser Ansprechpartner für den Brandschutz. Wir suchen derzeit noch einen sicherheitserfahrenen Vertriebsmitarbeiter für den Raum Köln, Düsseldorf und einen Teil des Nordens.

Ist es eigentlich problematisch, hier in Bisingen qualifizierte Mitarbeiter zu finden?

Christoph Michailidis: Nein, wir profitieren hier im Gegenteil von der Nähe der FH Albstadt-Sigmaringen. Zudem bilden wir selbst auch aus - zum Beispiel Elektroniker -, sodass wir ein attraktiver Arbeitgeber sind.

Sie wollen ja noch weiter stark wachsen. Welche Märkte stehen für Sie strategisch im Zentrum?

Christoph Michailidis: Wir haben vor zwei Jahren geplant, unseren Jahresumsatz innerhalb von fünf Jahren auf 12 Millionen Euro zu steigern. Jetzt haben wir bereits acht Millionen erreicht - wir sind also im Plan, sodass wir mehr als zuversichtlich sind. Was die Märkte betrifft, sind wir gerade dabei, den Privatsektor stärker auszubauen. Dieser Bereich wird sich langsam, aber sicher entwickeln, da das Interesse an Einbruchmeldetechnik hier nach unserer eigenen Beobachtung, aber auch ausweislich verschiedener Studien stark zunimmt.

Wie sieht es im gewerblichen Sektor aus?

Christoph Michailidis: Hier werden wir sicher stark bleiben, allerdings glauben wir, dass beim Wachstum im gewerblichen Bereich auf mittlere Frist keine so großen Sprünge zu machen sind.

Wie gehen Sie das Thema Privatsektor an?

Christoph Michailidis: Wir entwickeln gerade gemeinsam mit einer Unternehmensberatung ein Konzept - im Jahr 2013 wollen wir starten. Ich rechne mir hier große Chancen für unser Unternehmen aus, weil wir mit unserer Produktpalette sehr gut auf den Privatbereich vorbereitet und darüber hinaus flexibler und schneller sind als Großkonzerne. Außerdem können wir preislich attraktive Gesamtkonzepte aus Brand- und Einbruchmeldetechnik anbieten. Dafür werden wir ein bundesweites Netz aus Vertriebspartnern aufbauen.

Was macht den privaten Sektor aus Ihrer Sicht zum Zukunftsmarkt?

Christoph Michailidis: Das Sicherheitsbedürfnis der Menschen ist heute ausgeprägter als früher - und das nimmt mit dem höher werdenden Altersdurchschnitt der Bevölkerung zu. Das belegen Studien und entspricht auch meinen eigenen Beobachtungen. Abgesehen davon steigt tatsächlich auch die Zahl der Einbrüche, die unter anderem mit den offenen Grenzen in Europa zusammenhängen - auch dies führt zu mehr Unsicherheit, der man mit Sicherheitstechnik begegnen kann. Insgesamt haben wir es hier mit einer langsamen Entwicklung zu tun, die sich bereits jetzt - wenn auch noch schwach - in den Zahlen zeigt.

Herr Michailidis, wie man hört, wollen Sie sich in fünf Jahren zurückziehen und das Unternehmen an Ihre Kinder übergeben. Ist die Unternehmensnachfolge schon in trockenen Tüchern?

Christoph Michailidis: Sie ist zumindest gut vorbereitet: Vor allem in Form einer Neustrukturierung unserer Holding - mit der CM Security als Vertriebsgesellschaft und der CM Manufactory als Fertigungs- und Entwicklungsgesellschaft. Es war mir wichtig, dadurch die Konstanz des Unternehmens zu wahren und alles Notwendige dafür in die Wege zu leiten, unser Arbeitsplätze für die Zukunft zu sichern. Meine Kinder werden entscheiden, welche Rolle sie in Zukunft übernehmen werden.

Herr Michailidis, herzlichen Dank für das Gespräch.

 

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