Security

25 Jahre GIT SICHERHEIT – über 30 Jahre Dallmeier

Rückblenden und Ausblicke

14.06.2017 - Vom Zwei-Mann-Betrieb hat sich Dallmeier zu einem erfolgreichen Global Player mit weit über 400 Mitarbeitern entwickelt. Das Regensburger Unternehmen gehört zu den führenden Anbiet...

Vom Zwei-Mann-Betrieb hat sich Dallmeier zu einem erfolg­reichen Global Player mit weit über 400 Mitarbeitern entwickelt. Das Regensburger Unternehmen gehört zu den führenden Anbietern von netzwerkbasierter Videosicherheitstechnik und gibt dem Markt durch intensive Forschungs- und Pionier­arbeit immer wieder neue Impulse. Wir sprachen mit Firmengründer Dieter Dallmeier, ließen die vergangenen 30 Jahre Revue passieren, wagen aber auch einige Ausblicke in die Zukunft der Sicherheits­technologie.

GIT SICHERHEIT: Herr Dallmeier, weshalb haben Sie vor nunmehr über drei Jahrzehnten entschieden, sich selbstständig zu machen, und wie haben Sie es geschafft, auf dem Markt Fuß zu fassen?

Dieter Dallmeier: Ich war damals zwar als Fernsehtechnikermeister in einer festen Anstellung. Dennoch war ich nicht ganz glücklich mit der Situation, weil ich den Drang verspürte, meine Leidenschaft für das Entwickeln und Umsetzen neuer Ideen auch beruflich umzusetzen. Als dann Mitte der Achtzigerjahre ein Abschwung auf dem Markt für Fernseh- und allgemein Gerätereparaturen erkennbar wurde, habe ich mich 1984 dazu entschlossen, zusammen mit meiner Frau Christina den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen. Natürlich war der Anfang nicht leicht und wir mussten immer wieder mehr oder weniger lange Durststrecken überstehen. Doch wir sind hartnäckig geblieben und haben all diese Jahre an unsere Visionen und Ideen geglaubt.

Können Sie den Durchbruch an einer bestimmten Produktentwicklung oder einem entscheidenden Projekt fest machen?

Dieter Dallmeier: Ja, diese Meilensteine werde ich bestimmt nie vergessen. In den 80er-Jahren wurden in Videoüberwachungsanlagen standardmäßig VHS-Kassetten eingesetzt. Das brachte so einige wesentliche Nachteile mit sich, nicht zuletzt die aufwendige Suche nach Ereignissen und die komplett fehlenden Sicherheitsstandards. Denn die auf VHS gespeicherten Daten waren nicht verschlüsselbar und vor unautorisiertem Zugriff ungeschützt. Aufzeichnen nur dann wenn ein Ereignis stattfindet und schnelles Finden der Ereignisse – das gab es bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Im Jahre 1992 schließlich haben wir den weltweit ersten Videosensor mit digitalem Bildspeicher vorgestellt – der Beginn der DVRs. Anfangs wurde diese Idee von Vielen noch etwas belächelt, doch letztendlich hat diese Entwicklung das Zeitalter der digitalen Aufzeichnung in der gesamten Videosicherheitstechnik eingeläutet. Rückblickend haben wir den Markt der Videosicherheitstechnik damit also ganz entscheidend geprägt. Der große Durchbruch ist uns dann 1997 gelungen, als wir für das Crown Casino in Australien die erste digitale Spieltischlösung entwickelt hatten. Die Vorgaben des Kunden waren hoch und der Zeitplan von der Auftragserteilung bis zur Inbetriebnahme so knapp, dass wir selbst über Weihnachten und Neujahr durcharbeiten mussten. Der Kunde war mit dem Projektablauf so zufrieden, dass unser Name begann, in der Casinobranche die Runde zu machen. Dies prägt und motiviert.

Welches Ihrer Produkte hatte Ihrer Meinung nach den größten Einfluss auf die Entwicklung Ihres Unternehmens in den letzten Jahren?

Dieter Dallmeier: Es war nicht ein Produkt, sondern der Anspruch, eine High-end-to-end-Lösung aus einer Hand zu entwickeln und zu liefern. Was uns neben unserer Aufzeichnungs-, Analytik-, und Übertragungstechnik sowie dem Videomanagement noch fehlte, war die Kamera. 2004 haben wir mit der Kameraentwicklung begonnen, mit dem Anspruch möglichst alle Schwachstellen bisheriger Kameratechnologien zu eliminieren. Auflösung auf die Fläche bzw. die Strecke zu bringen, konnte nur mit großem Aufwand durch viele Kameras und hohen Installationsaufwand ermöglicht werden. Dieser große Aufwand verursachte aber, dass viele Projekte (geschätzte 30%-40%) gar nicht umgesetzt wurden. Hier konnten wir ansetzen – und das Ergebnis war, die patentierte Multifocal-Sensortechnologie. Mit der Markteinführung 2011 haben sich völlig neue Möglichkeiten für die Absicherung von Vermögenswerten, die Optimierung von Geschäftsprozessen sowie die öffentliche Sicherheit eröffnet. Ich wage zu behaupten, dass wir eine neue Ära in der Videosicherheitsbranche eingeläutet haben. Das Potential der Technologie ist enorm. Die starke Nachfrage nach Panomera-Lösungen hat sich natürlich auch sehr positiv auf unser Gesamtgeschäft ausgewirkt.

Die GIT SICHERHEIT blickt 2017 auf 25 Jahre journalistischer Arbeit zurück, in denen sich die Medienlandschaft stark verändert hat. An welche Entwicklungen in der Sicherheitsbranche denken Sie, wenn Sie die letzten Jahrzehnte Revue passieren lassen?

Dieter Dallmeier: Es gab in den letzten zwei Jahrzehnten eine Reihe von Veränderungen und technologischen Fortschritten, an denen wir durch unsere eigenen Produktentwicklungen auch maßgeblich beteiligt waren. Man kann sicherlich sagen, dass der Ende der Neunziger in der gesamten Sicherheitsbranche einsetzende Umstieg von analoger auf netzwerkbasierte Video- und Aufzeichnungstechnologien eine der weitreichendsten Entwicklungen war. Für Dallmeier war diese Technologie-Migration die Gelegenheit unsere Expertise im CCTV/IP-Bereich massiv auszubauen und hier durch wegweisende Projekte deutliche Zeichen zu setzen. Wenn man zurückdenkt, kommt man zwangsläufig auch auf die Terroranschläge vom 11. September 2001. Denn die Vorkommnisse in New York haben dem Thema Sicherheit eine neue Dimension und Brisanz verliehen. Wie sehr die öffentliche Sicherheit Politik und Behörden nach wie vor beschäftigt, zeigt sich auch an der starken Nachfrage nach unseren Videobeobachtungssystemen. Hier haben wir erfolgreich beispielhafte Projekte für die Polizei in Köln und Essen realisiert.

Ihr Unternehmen ist weltweit erfolgreich. Welchen Grundsätzen folgen Sie, bei unternehmerischen Entscheidungen? Woran orientieren Sie sich der Entwicklung Ihrer Produkte?

Dieter Dallmeier: In erster Linie am Kunden und dessen individuellen Anforderungen. Getreu unserem Leitsatz „nicht imitieren, sondern initiieren“ versuchen wir mit unseren Kunden immer wieder neue Wege zu gehen. Da das einzelne Produkt in einer Gesamtlösung nicht mehr den früheren Stellenwert hat und der Kunde eine Gesamtlösung aus einer Hand wünscht, liegt unser Fokus darin, diesen Wünschen nachzukommen. Wir legen aber auch besonderen Wert auf Innovationen, denn einerseits hält das unsere Leidenschaft für unser Tun am Leben und unsere Kunden messen uns auch daran. Fazit daraus ist: In der Praxis zu beweisen, dass es nicht um abstrakte Höchstwerte und schiere Masse geht, sondern um anforderungsgerechte Qualität und durchdachte Planung. Das Panomera-System in Köln ist dafür ein Paradebeispiel. Ich versuche also bei meinen Entscheidungen zusammen mit meinen Mitarbeitern immer so vorzugehen, dass wir – auch für die Kunden – wirtschaftlich langfristig sinnvolle Lösungen anstoßen. Bei der konkreten Ausarbeitung in Projekten war unser oberstes Leitmotiv schon immer der letztendliche Nutzen für den Anwender. Wirtschaftlichkeit und Praxistauglichkeit sind die zentralen Punkte.

Es gibt heute sehr vielfältige Anwendungsmöglichkeiten für Videosicherheitssysteme. Hat sich Dallmeier electronic auf bestimmte Bereiche spezialisiert?

Dieter Dallmeier: Es gibt bereits viele Anwendungsmöglichkeiten, das stimmt; und in Zukunft werden neue Technlogien sowie sich verändernde wirtschaftliche und geopolitische Rahmenbedingungen noch mehr Applikationsbereiche eröffnen. Da wird es sicherlich die eine oder andere Anwendung geben, an die man jetzt noch gar nicht denkt oder von der man zumindest nur vage Vorstellungen hat. Wir wollen unser Denken frisch halten und auch zukünftig in der Lage sein, für jedweden Bereich kundenspezifsiche Komplettlösungen anzubieten. Deshalb möchten wir uns nicht auf einzelen Märkte beschränken.

Können Sie uns einen persönlichen Ausblick auf die Zukunft der Sicherheitsbranche geben?

Dieter Dallmeier: Der Grad der Vernetzung von Videosicherheitssystemen untereinander, aber auch mit anderen Systemen, wie zum Beispiel übergeordneten Gebäudemanagementlösungen oder Einsatzleitsystemen im Bereich der öffentlichen Sicherheit, wird weiter steigen. Das birgt viele Herausforderungen, wenn es um die die Fähigkeit zur Zusammenarbeit von verschiedenen Systemen, Techniken oder Organisationen geht. Gleichzeitig werden die gesammelten Datenmengen weiter rasant zunehmen, weshalb es besonders wichtig sein wird, die Komplexität der Systeme für den Nutzer in der täglichen Arbeit auf ein überschaubares Level zu reduzieren. Wir müssen bei allen Entwicklungen darauf achten, dass wir nicht die sprichwörtliche eierlegende Wollmilchsau produzieren, die zwar alle möglichen und durchaus sinnvollen Funktionalitäten bietet, den Anwender aber völlig überfordert. Hier können wir mit unseren zukunftsweisenden Videomanagementsystemen und sorgsam durchdachten Methoden der Datenaufbereitung benutzerfreundliche Lösungen anbieten. Die Auswertung und Visualisierung von Daten wird noch sehr viel wichtiger werden, da Videotechnologie und Business Intelligence immer mehr in Gesamtsystemen konvergieren. Daneben wird uns, gerade in Deutschland, das Thema der Videobeobachtung im öffentlichen Raum noch intensiv beschäftigen.

Wie wird die Zukunft für Dallmeier aussehen?

Dieter Dallmeier: Die Zukunft kann ich natürlich nicht vorhersagen. Aber ich freue mich darauf, zusammen mit meiner Frau Christina, meinem Sohn und Teilhaber Thomas und unseren Mitarbeitern weiterhin an neuen Entwicklungen und Visionen zu arbeiten und kosteneffiziente und praxistaugliche Lösungen für die Videosicherheitstechnik zu schaffen. Ich bin davon überzeugt, dass es uns auch in Zukunft gelingen wird, unseren Kunden qualitativ hochwertige Videosysteme zu bieten, die unserem Anspruch an das, was Sicherheitstechnik in erster Linie tun soll, gerecht werden: sie soll den Anwender bei der Arbeit unterstützen und so zu unser aller Sicherheit beitragen.

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