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Videoüberwachung: Intelligente Video- und Überwachungstechnik

25.07.2012 - Videoüberwachung: Intelligente Video- und Überwachungstechnik. Der Markt für Videoüberwachungssoftware wächst jährlich um über 20% und soll nach Meinung führender Marktforschungsin...

Videoüberwachung: Intelligente Video- und Überwachungstechnik. Der Markt für Videoüberwachungssoftware wächst jährlich um über 20% und soll nach Meinung führender Marktforschungsinstitute bereits in diesem Jahr die 130 Mio. Euro-Grenze überschreiten. Das hat auch mit völlig neuen Produktlösungen und dem schnell wachsenden Bedienungskomfort zu tun. Heiner Jerofsky von GIT SICHERHEIT erläutert in seinem Beitrag, was man unter "intelligenter Videoanalyse" und "intelligenten Bildauswertungssystemen" versteht und was diese leisten können.

Ohne geeignete Software ist jede moderne Videoüberwachung unwirtschaftlich. Auf dem Markt finden sich inzwischen hochinteressante integrierte Video- und Sicherheitslösungen, die weit mehr können, als nur Bewegung zu registrieren. Es gibt heute Produkte, die Menschen, Fahrzeuge und Objekte unterscheiden können, die jede angeschlossene Videoquelle in Echtzeit analysieren und auffällige Bewegungs- bzw. Verhaltensmuster überprüfen. Videokameras detektieren Kennzeichen von Fahrzeugen, große Menschenansammlungen, überwachen Industriegelände und Museen, erkennen Graffiti-Sprayer, melden das unerlaubte Entfernen von Gegenständen, erkennen abgestellte Koffer, führen Personenzählungen durch oder melden das unerwünschte Eindringen in geschützte Bereiche.

Wichtiges Frühwarnsystem

Spezielle Software erlaubt die völlig automatische Analyse von bestimmten Videodaten. Im Gegensatz zu herkömmlichen Videoaufzeichnungssystemen analysieren intelligente Systeme die beobachteten Szenen und erkennen unerwünschte Vorgänge oder verdächtiges Verhalten von Menschen und Objekten. Damit werden sie zu einem wichtigen Frühwarnsystem. International und technologisch führend sind solche Softwaresysteme, die auf den aktuellsten Ansätzen der modellbasierten Analyse und Beschreibung von Personen und deren Verhalten in Videoszenen fußt.

Diese Technik ist in der Lage, "normales" Verhalten von "untypischem" Verhalten mit einem bestimmten Gefährdungspotential zu unterscheiden. Darüber hinaus sind diese Verfahren trainierbar, was sie äußerst anpassungsfähig und flexibel einsetzbar macht. So eine Software senkt beispielsweise die Fehlalarmquote beträchtlich, weil nur die relevanten und entsprechend selten vorkommenden Videoszenen in die Zentrale übertragen werden müssen. Alarme werden in unterschiedlichen Grundstücks- oder Gebäudeteilen zusammen mit der optischen und akustischen Anzeige zusätzlich auf dem jeweiligen Lageplan gemeldet. Mit einem Klick öffnet sich ein Fenster und man kann sich zeitgleich Livebilder zeigen lassen.

Zuverlässiger als der Mensch

Die neue Technik ist in der Überwachung verschiedener Videoquellen zuverlässiger als ein menschlicher Beobachter. Potentielle Bedrohungen werden auch bei ungünstigen Wetterbedingungen, wechselnden Lichtverhältnissen und Schatten herausgefiltert und lästige Fehlalarme werden minimiert. Wenn ein Ereignis auftritt, kann automatisch eine definierte Maßnahme ausgeführt werden. Die Ereignisse, die automatisch überwacht, detektiert und klassifiziert werden können, sind vielfältig – dazu zählen:

  • Das Erkennen abgestellter Gegenstände und deren Entfernung 
  • Parkende, fahrende oder wegfahrende Autos 
  • Laufende, herumlungernde oder rennende Personen 
  • Personenzählungen mit Richtungserkennung 
  • Die Überwachung von Industriegelände, Parkplatzüberwachung 
  • Unbefugte Bewegungen in vordefinierten Schutzzonen 
  • Illegal parkende Fahrzeuge 
  • Übertretungen in Hochsicherheitsbereichen 
  • Personen, die sich unerlaubt auf Gelände bewegen Personen, die ohne gezielte Richtung herumlungern sowie 
  • Die Überwachung von Geldautomaten, um dort frühzeitig Manipulationen (Skimming) zu erkennen.

Gezielte Bewegungsverfolgung

Durch eine zuverlässige Bewegungsverfolgung steuert das System automatisch Pan-Tilt-Zoom (PTZ)-Kameras, um Objekte heranzuzoomen und ihre Bewegungen durch die Szene zu verfolgen. So lässt sich gezielt an den Punkten, wo die PTZ-Kamera automatisch Ereignisse herangezoomt hat, nach wertvollen Informationen suchen, die möglicherweise bei der Identifizierung von Gesichtern oder Autokennzeichen behilflich sein können.

Weitere mögliche Aktionen sind das Übermitteln akustischer Warnsignale an entfernte Standorte, der Versand von E-Mails oder die Benachrichtigung des Sicherheitspersonals. Das Zeitdiagramm zeigt auf einen Blick überschaubar den kompletten Tag. Irrelevante Aktivitäten, Bewegung und Alarm werden jeweils z.B. verschiedenfarbig dargestellt. Durch Anklicken wird sofort zum entsprechenden Video-Segment gesprungen und ein Standbild dargestellt oder Video ab diesem Punkt wiedergegeben.

Ermittlungshilfe

Ein weiterer wichtiger technologischer Schwerpunkt der intelligenten Videoanalyse liegt in der Videoaufzeichnung, -archivierung und -analyse. Es lassen sich nicht nur relevante Daten selektiert aufzeichnen sondern auch intelligent suchen: Die neuen Analyse- und Suchmethoden bieten Archivierungssysteme, die z.B. Farbverteilung, Formen oder Bewegungen selbständig erfassen und bei der Suche als Anhaltspunkte nutzen. Es sind sehr schnelle Verfahren, die die effektive Suche auch in sehr großen Datenmengen in Bild- und Videodatenbanken möglich machen. Selbst die Suche in bereits archivierten Videos ist viel einfacher geworden und ist in Sekunden bewerkstelligt.

Mit einem derartigen Suchwerkzeug können in kurzer Zeit historische Video-Daten gefunden werden. Der Bereich, den man sucht, wird markiert, Start- und Enddatum werden eingegeben und auf "Search" geklickt. Die Ergebnisse werden in einem kurzen Film dargestellt. Eine Suche über 24 Stunden kann so als Zwei-Minuten-Film dargestellt werden.

Videodatenbanken sind damit auch eine sehr gute Ermittlungshilfe nach Straftaten. Das System vereinfacht die Migration von eigenständigen Video- Installationen zu intelligenten, IP-basierenden Netzwerken. Es unterstützt Analog-, Netzwerk- und PTZ-Kameras. Voraussetzung für die Integration analoger Kameras ist eine kompatible Capture-Schnittstellenkarte. Eine Mischkonfiguration von Analog- und Netzwerkgeräten ist ebenfalls möglich. Diese Softwarelösung lässt sich auf jedem PC mit dem Betriebssystem Windows 2000 oder höher installieren.