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SBT kauft VistaScape Security Systems Corporation: Angebotserweiterung im Bereich intelligente Videoüberwachung

18.07.2011 - SBT kauft VistaScape Security Systems Corporation: Angebotserweiterung im Bereich intelligente Videoüberwachung. Im vergangenen Geschäftsjahr investierte Siemens Building Technolog...

SBT kauft VistaScape Security Systems Corporation: Angebotserweiterung im Bereich intelligente Videoüberwachung. Im vergangenen Geschäftsjahr investierte Siemens Building Technologies (SBT) weiterhin stark in den attraktiven Markt mit softwaregesteuerten, intelligenten Videolösungen. Mit der Übernahme von VistaScape Security Systems Corporation, einem US-amerikanischen Softwareanbieter für intelligente Videotechnologien, erweiterte SBT sein Angebot mit einem neuen und umfassenden Lösungsprogramm zur Sicherung und Überwachung kritischer Infrastrukturen und öffentlicher Räume. Innerhalb von SBT bietet die Abteilung Security Systems integrierte Sicherheitslösungen von der Bedarfsanalyse, der Projektbeschreibung und des Projektdesigns, über die Einrichtung und Einbindung von Sicherheits-Systemen, bis hin zu Training und Wartung. Auf dem SBT Presse-Forum in Lissabon, hatte Heiko Baumgartner Gelegenheit, für GIT SICHERHEIT mit Jens Michael Wegmann, Geschäftgebietsleiter von Security Systems bei SBT, zu sprechen.

Wie passen die zuletzt getätigten Akquisitionen in die Strategie von Siemens BT, „traditionelle Schutzanforderungen zu erweitern", die Sie in Ihrer Präsentation erwähnten?

J. M. Wegmann: Unser Ansatz ist es, alle Aspekte des Sicherheitsmarktes - Prävention, Schutz, Reaktion und Rettung - aus einer Hand abzudecken. Der erste Schritt ist immer, Vorfälle möglichst zu vermeiden, z. B. durch Perimeterschutz, elektronische Zäune und intelligente Videoanalyse. Durch Glasbruch-Sensoren und Zutrittskontrolle wird ein Alarm ausgelöst, bevor man sich in der Sicherheitszentrale oder einem mobilen Kommandozentrum mit dem Zwischenfall auseinander setzt. Der letzte Schritt ist es, mittels Beweissuche über den Videobildspeicher und Simulationen die Ereignisfolgen einzuschränken. Unser traditioneller Fokus lag bisher vor allem auf dem Schutz von Gebäuden und Anlagen. Die Akquisitionen helfen uns nun, Lösungen entlang der gesamten integrierten Sicherheitskette anzubieten. Mit der Übernahme von VistaScape Security Systems Corporation haben wir unser Angebot mit einem neuen und umfassenden Lösungsprogramm zur Sicherung und Überwachung kritischer Infrastrukturen und öffentlicher Räume erweitert. Die Stärke von VistaScape auf dem Gebiet der GIS-unterstützten Video-Analyse wird uns helfen, bessere Lösungen zum Einbruchschutz zu entwickeln und die Risikowahrnehmung zu schärfen.
Wenn man den Bereich Reagieren und Retten innerhalb der integrierten Sicherheitskette betrachtet, profitieren wir von der Integration unseres Pfeil-Web-Systems und der Command & Control-Plattform von NovotecEngineering, einem führenden Entwickler von Software für Einsatzleitsysteme, den Siemens übernommen hat.

Ist der Start von Siveillance das erste Ergebnis der Integration von VistaScape?

J. M. Wegmann: Ja, mit der Siveillance-Linie führen wir eine neue weltweite Marke auf dem europäischen Markt ein, welche die Videoanalysetechnik von VistaScape mit dem bisherigen SBT-Angebot in der Video- und Sicherheitstechnik verbindet. Mit der Einführung der neuen Siveillance-Linie kombiniert Siemens die Vielzahl von Kameras, Melde- oder Lesegeräten mit dem Einsatzleitsystem und bietet so eine hochwirksame Sicherheitslösung mit integrierten Leitstands-Funktionen. Dadurch können wir nicht nur den Markt für intelligente Videosysteme besser bedienen, sondern haben zusätzlich die einzigartige Gelegenheit, Siveillance mit der Command & Control-Plattform von Novotec zu verbinden. Diese Kombination ergibt ein Einsatzleitsystem auf dem neusten Stand der Technik mit einer bisher unerreichten Qualität der situativen Wahrnehmung von Risiken, das auch dem hohen Anspruch von C4I-Anwendungen gerecht wird.

Wenn ich Sie richtig verstanden habe, decken Sie damit jetzt das gesamte Spektrum integrierter Sicherheitslösungen ab. Auf der anderen Seite gibt es gerade einen hohen Bedarf an maß­geschneiderten Lösungen für bestimmte Industriebereiche. Wie gehen Sie damit um?

J. M. Wegmann: Auf der Basis unseres breiten Angebots, konzentrieren wir uns auf wichtige vertikale Märkte, um unseren Kunden ganz spezielle und integrierte Gebäudelösungen anzubieten, die genau auf deren Bedürfnisse zu geschnitten sind. Für die Märkte Pharmaindustrie und Gesundheitswesen, öffentliche Sicherheit, für die Öl- und Energiebranche, Sportarenen und Transportwesen haben wir spezifische Lösungen entwickelt, um die Gebäude und die Infrastruktur für diese Bereiche sicherer, effizienter und wirtschaftlicher zu machen.

Können Sie unseren Lesern Beispiele geben, wie solche spezifischen Lösungen aussehen?

J. M. Wegmann: Das neue Siveillance- Portfolio intelligenter Videoanalyse ist die Basis für sehr spezialisierte Lösungen. Im ersten Ansatz haben wir uns auf drei Applikationen konzentriert: Siveillance SiteIQ wurde für die automatische Überwachung großer Areale wie Häfen oder Produktionsstandorte entwickelt. Der Benutzer hat eine interaktive, animierte Ansicht des Areals auf einem einzigen Bildschirm, wo er seinen Bedürfnissen entsprechend virtuelle Sicherheitsschranken einsetzen kann.
Bei Siveillance Baggage haben wir Werkzeuge für ein frühes Detektieren und Alarmieren bei abgelegten Objekten eingebaut, inklusive einer Zuordnung zum jeweiligen Besitzer. Siveillance Baggage ist als Lösung speziell für Flughäfen und Bahnhöfe sowie zur Überwachung in Städten gedacht, wo ein frühes Erkennen und Warnen bei abgelegten Objekten entscheidend ist. Um Menschen und Anlagen in Straßentunnel zu schützen, wo Feuer und Rauch die größte Gefahr darstellt, wurde Siveillance Tunnel entwickelt.

Ist diese Konzentration auf ausgewählte Anwendungsbereiche als Reaktion auf die wachsende Skepsis von Anwendern gegenüber Produkten zur Videoanalyse zu sehen, die eine Menge falscher Alarme auslösen?

J. M. Wegmann: Ja, es ist gerade auf diesem Gebiet besonders wichtig, dass man was man anpackt auch richtig macht! Sie müssen dem Kunden sagen, welche Vorteile die Systeme bieten, ihm aber auch klar machen, was Videoanalytik nicht leisten kann. Gerade wenn man - was absolut Sinn macht - Videoanalytik mit Einsatzleitsystemen und Gefahrenmanagementsystemen kombiniert, braucht man validierte Alarme. Im Gegensatz zu isolierten Videoanalyse-Systemen, löst jeder falsche Alarm dieselbe Kette an Reaktionen aus wie bei einem richtigen Alarm. Mit unserem SiteIQ-System kann der Benutzer sehr einfach Regeln und Alarmschwellen definieren um Alarme zu validieren. Aus diesem Grund entwickeln wir unsere Lösungen zusammen mit den Kunden, weil jede Anwendung einzigartig ist und von vielen Faktoren, wie der Art der Kameraausrüstung, Wetterbedingungen und den Lichtverhältnissen abhängt. Für einige Anwendungen kann man zusätzliche Sensoren nutzen, die bereits installiert sind, wie bspw. Radar an Flughäfen. Nur diese intensiven Gespräche mit den Kunden, die Intelligenz in den Systemen, die auf unserer Erfahrung in IT- und Sicherheitsfragen basiert, garantiert letztendlich eine zuverlässige Lösung für den Kunden.

Wo sehen Sie die Zukunft?

J. M. Wegmann: In einem einzigen Workflow-basierten System mit einer modularen Architektur, das alle Funktionen kombiniert. Ein System und ein Ablauf, die integrierte Sicherheit garantieren.

 

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