IT-Security

Rittal verbessert Energieeffizienz im Rechenzentrum von Signal Iduna

16.10.2015 - Die Signal Iduna Gruppe ist ein Allfinanzkonzern, der seinen Kunden eine Vielzahl von Versicherungen und Finanzdienstleistungen bietet. Beinahe jeder Geschäftsprozess im Unternehme...

Die Signal Iduna Gruppe ist ein Allfinanzkonzern, der seinen Kunden eine Vielzahl von Versicherungen und Finanzdienstleistungen bietet. Beinahe jeder Geschäftsprozess im Unternehmen nutzt heute IT-Leistungen, die im hauseigenen Rechenzentrum erbracht werden. Wie die kontinuierliche Modernisierung und der energieeffiziente Betrieb auf Basis von IT-Racks, PDUs und Klimasystemen von Rittal erfolgt, erläutern Stefan Micsek, Systemberater für IT-Infrastruktur und Kerstin Ginsberg, Referentin Fachpresse bei Rittal.

In der Versicherungsbranche ist die eigene Verwaltungskompetenz längst nicht mehr ausreichend, um sich am Markt gegenüber dem Wettbewerb zu differenzieren. Verbraucher informieren sich heute umfassend im Internet und nutzen Vergleichsportale zur Auswahl der besten Produkte. Wer also weiterhin seine Kunden mit attraktiven Angeboten überzeugen möchte, benötigt individuell zugeschnittene Policen, ein umfassendes Kundenbeziehungsmanagement sowie die Fähigkeit, schnell und effizient neue Lösungen am Markt positionieren zu können. Grundlage hierfür sind unter anderem intelligente Software-Anwendungen sowie ein leistungsfähiges Rechenzentrum. Die einmal installierten IT-Systeme sind hierbei alles andere als statisch: Immer wieder sorgen neue gesetzliche Vorschriften, geänderte Anforderungen der Kunden und stetig wachsende Datenmengen für Veränderungen in der IT-Landschaft.

Die Abhängigkeit der Geschäftsabläufe von leistungsfähigen IT-Systemen wird eher noch zunehmen. Die digitale Transformation, die immer mehr Industrien durchdringt, wird auch in der Finanz- und Versicherungswirtschaft für weitere Veränderungen sorgen. Bei der Signal Iduna Gruppe sind die Verantwortlichen darauf bestens vorbereitet: Das Primärrechenzentrum am Standort Hamburg wurde erst im Jahr 2009 von Grund auf neu konzipiert und eingerichtet. So ist aus einem ehemals einfachen Rechenzentrum nach dem Umbau eine leistungsfähige Umgebung für High Performance Computing (HPC) auf rund 400 qm Fläche entstanden. Server-Lasten von bis zu 30 kW pro Rack bei einer Gesamtleistung von etwa 260 kW stellen hierbei sehr hohe Anforderungen an die Stromversorgung und Klimatisierung.

Wie viel Energie verbrauche ich ­morgen?
In den vergangenen Jahren sind die Anforderungen der Fachabteilungen an die IT kontinuierlich gestiegen. Lösungen zur Vertragsverwaltung sowie dem Kundenbeziehungsmanagement benötigen bei rund zwölf Millionen versicherten Personen und Verträgen eine entsprechend leistungsfähige IT-Landschaft. Hinzu kommen ständig steigende Anforderungen an Archivierung und Backup durch die stetig zunehmenden Datenmengen.

Eine der Herausforderungen des kontinuierlichen Wachstums ist das präzise Monitoring der Energiemengen, die von den IT-Systemen benötigt werden. Bei Einführung neuer Software-Applikationen und der Erweiterung der IT-Kapazitäten kommt immer wieder die Frage auf, welche energetischen Kapazitäten innerhalb der vorhandenen Rechenzentrumsfläche überhaupt noch verfügbar sind.

Die Verantwortlichkeiten rund um das Rechenzentrum sind bei Signal Iduna klar getrennt. Geht es um energieintensive Umbauten, entscheidet das Facility-Management nach Rücksprache mit der IT über das weitere Vorgehen, während die klassischen IT-Themen vom CIO verantwortet werden. Beide Abteilungen arbeiten eng zusammen und können sich auf die jeweiligen Kompetenzen ihrer Spezialisten verlassen. „Wir haben in mehreren Projekten daran gearbeitet, die Zusammenarbeit von Facility-Management und IT-Abteilung zu optimieren. Heute bewerten alle Beteiligten diese Aufteilung als ein ideales Konzept, um das fachliche Know-how bestmöglich in die Weiterentwicklung der IT-Umgebungen einzubringen“, sagt Boris Giese, Abteilungsleiter Haustechnik, Signal Iduna.

Bei der Implementierung der aktuellen IT-Landschaft wurde ein neues Energiekonzept umgesetzt. Ausgelegt als Tier-3-Rechenzentrum, ist heute eine redundante Energieversorgung und Klimatisierung vorhanden. Für die Kühlung spielen Technologien von Rittal eine wichtige Rolle: So unterstützen beispielsweise Kühlsysteme der LCP-Baureihe (Liquid Cooling Packages) die Rack-Kühlung bis zu einer Leistung von 30 kW: Das LCP CW saugt die Luft seitlich an der Rückseite der Serverschränke ab, kühlt diese über Hochleistungs-Wärmetauscher ab und bläst die abgekühlte Luft wieder seitlich in den vorderen Teil des Serverschranks. Die direkte Kühlung ist Voraussetzung für einen Hochleistungsbetrieb der IT-Racks, wie ihn Signal Iduna bei einigen IT-Racks implementiert hat.

Der Strom kommt aus der PDU
Die IT-Umgebung lässt sich grob in drei Bereiche unterteilen. Ein umluftgekühltes Segment, ein Kaltgangbereich für Open Systems-Server sowie ein wassergekühlter Bereich für High Performance Computing. Entstanden ist diese Einteilung auf Basis der elektrischen Lasten der IT-Systeme. Hier wird schon deutlich, wie wichtig es für die Entwicklung einer zukunftsfähigen IT-Landschaft ist, die benötigten Energiemengen präzise messen zu können.
Bei Signal Iduna kommen heute TS IT Racks mit metered PDUs (Power Distribution Units) von Rittal zum Einsatz. Insbesondere die PDUs sind aus Sicht des Facility Managements zu einem unverzichtbaren Element geworden. Muss die IT wieder die Rechenkapazität für einen Fachbereich erweitern, werden die sich daraus ergebenden energetischen Aspekte an das Facility Management weitergereicht. „Neue Projekte sind heute immer kurzfristiger und schneller umzusetzen. Gleichzeitig stellen auch interne Auftraggeber wie die IT-Abteilung hohe Anforderungen an Transparenz, Kosteneffizienz und Leistungsfähigkeit. Ohne eine präzise Abbildung der Energie­ströme im Rechenzentrum durch die PDUs von Rittal könnten wir den IT-Betrieb gar nicht zuverlässig planen“, erläutert Boris Giese.

Vor kurzem stand die IT vor der Herausforderung, das Rechenzentrum mit 150 physischen Servern zu modernisieren. Bei der Planung der benötigten Energie sowie der Klimatisierung verwendet das Facility Management typischerweise die von Herstellern gelieferten Nenndaten der Server. Aus der Erfahrung wissen die Experten jedoch, dass diese Daten nur selten die Realität des individuellen Energieverbrauchs im eigenen Rechenzentrum wiedergeben. Darüber hinaus werden einige der IT-Racks mit bis zu 35 Servern bestückt, wodurch sich Belastungen von bis zu 30 kW pro Rack ergeben. Dieser hohe Wert wird von RZ-Betreibern in der Praxis nur selten genutzt, da IT-Verantwortliche meist nicht präzise genug bestimmen können, wie
viel Energie tatsächlich im IT-Rack verbraucht wird und welche Abwärme dadurch anfällt. Daher wird die Kapazität eher zu niedrig angesetzt, wodurch jedoch Ressourcen wie Fläche und Kühlenergie nicht optimal genutzt werden. Für eine bestmögliche Planung der Rechenzentrumsinfrastruktur ist es daher unerlässlich, die Energieströme mit PDUs präzise zu ermitteln.

Als besonders hilfreich für den Ausbau der RZ-Kapazitäten hat sich das flexibel einsetzbare TS IT Racksystem von Rittal erwiesen. So sind die IT-Schränke beispielsweise für Server und Netzwerk-Komponenten gleichermaßen nutzbar. Durch die standardisierte Grundausstattung erfüllt das Rack nahezu alle Anforderungen und reduziert daher den Aufwand für Planung und Aufbau.

Mehr als Steckdosen
PDUs sind als intelligente Stromverteilungssysteme eine wichtige Komponente von IT-Racks und bieten eine Reihe von Zusatzfunktionen. Einfach ausgedrückt könnte man eine PDU als Mehrfachsteckdose mit Intelligenz bezeichnen. Je nach Funktionsumfang können sie messen, schalten und alarmieren, bis hinunter zu jedem Steckplatz. Moderne PDUs haben sogar Clients für Verzeichnisdienste wie Active Directory integriert und stehen damit zur Vergabe von Zugriffsrechten zur Verfügung. Dies kann wichtig sein, wenn beispielsweise über Fernwartung einzelne Server per Power Off ausgeschaltet oder neu gestartet werden müssen.

Welche Messwerte die PDU liefert, hängt von den Anforderungen im Rechenzentrum ab. Geht es nur um die Energieeffizienz, können schon die Leistungen und Ströme in den einzelnen Phasen, die in das Rechenzentrum hinein führen, ausreichen. Allerdings bleiben so Chancen ungenutzt, Veränderungen der Lastaufnahme durch neue Anwendungen zu erkennen. Eine Messung von Strom und Spannung bis auf Rack-Ebene ist daher die Mindestanforderung, um einen verwertbaren Einblick in die energetischen Zustände im Rechenzentrum zu erhalten. Häufig entdecken Kunden nach der flächendeckenden Installation von PDUs mit Messfunktion, dass scheinbar komplett ausgelastete Stromversorgungen in der Praxis doch noch eine Menge an ungenutztem Potenzial enthalten.

Bei Signal Iduna arbeitet die Haustechnik mit den Messwerten der PDUs von Rittal, um die bestehenden Anlagen im Rechenzentrum kontinuierlich zu optimieren. Derzeit wird dem Rechenzentrum etwa 250 kW an elektrischer Leistung zugeführt, wodurch eine Wärmeleistung von rund 220 kW abzuführen ist. Die Infrastruktur des Rechenzentrums erlaubt den flexiblen Ausbau auf bis zu 500 kW Leistung – daher sind konkrete Messdaten über die Energieauslastung extrem hilfreich bei der weiteren Planung.

Zukunftssicher aufgestellt
Mithilfe der von Rittal gelieferten Technologien gelingt Signal Iduna ein höchst energieeffizienter Betrieb ihres Rechenzentrums. Die eingesetzten Rittal-Lösungen umfassen TS IT Racks, die IT-Klimatisierungslösung LCP CW , PDUs sowie das Monitoring-Tool Computer Multi Control (CMC) III für eine konsequente Überwachung. Die präzise erfassten Leistungsdaten ermöglichen es, den Energieverbrauch und die Klimatisierung gezielt aufeinander abzustimmen und so beispielsweise den effizientesten Punkt für die Klimatisierung zu bestimmen. „Wir arbeiten kontinuierlich an der Modernisierung unseres Rechenzentrums. So soll der noch intensivere Einsatz von Virtualisierungstechnologien es ermöglichen, deutlich flexibler auf kurzfristige Anforderungen aus den Fachbereichen einzugehen. Die dafür notwendigen Server werden die Energiedichte in den Racks weiter erhöhen, sodass wir künftig mit mehr Leistung pro qm rechnen, was wiederum neue Anforderungen an die Klimatisierung stellt“, beschreibt Boris Giese die Herausforderungen für die kommenden Jahre. „Mit den Technologien von Rittal sehen wir der Zukunft gelassen entgegen, da diese Lösungen flexibel einsetzbar und skalierbar sind.

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