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IT-Sicherheit: Marcus Vengels spricht über den Umzug des Rechenzentrums von Klick Tel

11.01.2012 - IT-Sicherheit: Marcus Vengels spricht über den Umzug des Rechenzentrums von Klick Tel. Mit rund 330 Mitarbeitern an den Standorten Dorsten, Essen und Hannover zählt Klick Tel zu ei...

IT-Sicherheit: Marcus Vengels spricht über den Umzug des Rechenzentrums von Klick Tel. Mit rund 330 Mitarbeitern an den Standorten Dorsten, Essen und Hannover zählt Klick Tel zu einem der führenden Anbieter von medienübergreifenden Telefon- und Branchenbüchern in Deutschland. Das Unternehmen verknüpft Auskunftsverzeichnisse mit Karten, Luftbildern und hochauflösenden Schrägaufnahmen ("EagleView") und bietet die Informationen auf digitalen Medien an: auf CD-ROM und DVD, auf dem Auskunfts-Portal www.klicktel.de sowie mobil, z. B. auf BlackBerry und Navigationsgeräten.

Mit dem "Info-Eintrag" hat die Firma in nur wenigen Jahren ein völlig neues Werbeprodukt erfolgreich am Markt für Branchenbücher etabliert. Der Werbeeintrag bietet vor allem mittelständischen Firmen eine reichweitenstarke Plattform, um sich mit ihrem Leistungsspektrum zu präsentieren und von potentiellen Kunden gefunden zu werden. GIT SICHERHEIT sprach mit Marcus Vengels, Vorstand der Klick Tel AG und verantwortlich für Informations-Technologie und Produktentwicklung sowie Operations.

GIT SICHERHEIT: Sie verarbeiten mehr als 30 Millionen Adress- und Branchenbuchdaten von privaten Teilnehmern sowie Unternehmen und betreuen rund 20.000 Werbeeinträge. Wie gewährleisten Sie die Sicherheit Ihres umfangreichen Datenmaterials und Ihrer IT-Systeme?

M. Vengels: Wir benötigen eine IT-Infrastruktur, in der eine Vielzahl von Servern große Mengen an Telefon-, Branchen- und Kartendaten sicher verarbeiten können. Nur wenn gewährleistet ist, dass unsere Auskunfts-Services verlässlich sind und sich die Seiten schnell laden lassen, kommen die Besucher unseres Portals wieder zu uns. Darüber hinaus bieten wir unseren Info-Eintrag Kunden mit www.klicktel.de eine Werbeplattform, die reichweitenstark ist, aber auch rund um die Uhr hochverfügbar sein sollte. Selbst bei einem Stromausfall oder im Brandfall muss sichergestellt sein, dass die Werbeeinträge abrufbar sind. Dieses Versprechen gegenüber unseren Kunden verpflichtet uns, maximale Sicherheitsvorkehrungen in der IT anzustreben.

Was war der Auslöser für die Realisierung eines neuen Rechenzentrums am Standort Essen?

M. Vengels: Wir betreiben ein sehr datenintensives Geschäft. Unser vorheriges Backup-Rechenzentrum stieß durch die stark steigenden Zugriffszahlen auf unsere Website und die damit verbundene hohe Auslastung an Kapazitätsgrenzen. Bei uns sorgt ein großer Server-Park für optimale grafische und schnelle Darstellung unserer Informationen. Rund 400.000 Nutzer besuchen täglich unsere Website und erwarten kurze Reaktionszeiten. Bis zu 2.000 Karten werden pro Sekunde verarbeitet. Eine Suche, z.B. nach einem Restaurant in Berlin, dauert in der Regel maximal 40–50 Millisekunden – das ist halb so lang wie ein Augenzwinkern.

Diese Leistungsanforderungen summieren sich und machten den Bau eines neuen Rechenzentrums notwendig. Nach welchen Kriterien haben Sie den IT-Dienstleister für dieses Projekt gesucht?

M. Vengels: Entscheidend war neben der Professionalität des Anbieters und der Wirtschaftlichkeit des Angebots, dass der Dienstleister eine kurze Projektzeit gewährleistet. Angesichts des Umzugs unseres Rechenzentrums von Dorsten nach Essen sollte das neue Rechenzentrum innerhalb von drei Monaten schlüsselfertig realisiert werden. Der IT-Spezialist ProRZ Rechenzentrumsbau überzeugte durch nachgewiesenes Know-how wie auch einen pragmatischen Ansatz.

Inwiefern wurde die ProRZ in die Planung und Ausführung eingebunden?

M. Vengels: Zu Anfang hat die ProRZ den bestehenden Standort begangen und analysiert, anschließend hat die Firma das Projekt anhand der Baupläne umfassend geplant. In dieser Planung war nicht nur alles enthalten, was wir jetzt brauchen, sondern es wurden auch alle künftigen Anforderungen berücksichtigt.“

Gab es besondere Herausforderungen während der Umsetzung des Projekts?

M. Vengels: Ja, einige. Zwar gab es keine Besonderheiten in punkto Wärmedichte pro Quadratmeter oder physikalisches Umfeld, jedoch musste die bestehende Sprinkleranlage zurückgebaut und eine separate Energie-Einspeisung der RWE berücksichtigt werden. Sorgen bereitete uns auch der extrem enge Zeitplan: Eine Woche vor dem geplanten Umzug fragten wir uns, ob tatsächlich alles termingerecht fertig werden würde.

Und hat alles nach Ihren Vorstellungen geklappt?

M. Vengels: Ja, trotz des hohen Zeitdrucks haben wir im Herbst 2006 das Rechenzentrum am neuen Standort in Essen just in time in Betrieb genommen.

Von welcher Größenordnung sprechen wir bei diesem Projekt?

M. Vengels: Das neue Rechenzentrum ist rund 170 m2 groß und umfassend ausgestattet: Von sehr leistungsfähigen Unfallschutzvorschriften und der Klimatisierung über die Brandfrüherkennung sowie Brandlöschanlage bis hin zu einem externen Videoüberwachungs-System und dreistufigem elektronischem Batch-Zutrittskontrollsystem. Darüber hinaus hat ProRZ den Sicherheitsraum mit einer ausreichenden Reservefläche angelegt, so dass wir hier mit unseren Standservern auch in Zukunft genügend Platz haben für Kapazitätserweiterungen. Wichtig war uns auch, dass die neue Verkabelung sehr übersichtlich und leicht zugänglich auf oben gelegene Kabeltrassen angeordnet wurde.

Was würden Sie IT-Kollegen in anderen Unternehmen empfehlen, die ein solches Projekt auf der Agenda haben?

M. Vengels: Aufgrund der zunehmenden Komplexität und der vielen zu beachtenden Schnittstellen bei der Planung von Rechenzentren und Serverräumen sollte ein Anbieter über umfassende Erfahrung verfügen und grundlegende Bereiche wie Analyse, Planung, Projektmanagement sowie Service aus einer Hand anbieten. Eine solche Wertschöpfungskette ist die Basis, dass eine individuelle Lösung zu einem wirtschaftlichen Preis angeboten werden kann. IT-Sicherheit und wirtschaftliche Sicherheit sind dabei als gleichwertige und homogene Ziele zu verstehen.

Zum Abschluss eine grundsätzliche Frage: Wie sehen Sie die Rolle eines IT-Verantwortlichen in einem börsennotierten Unternehmen?

M. Vengels: Meines Erachtens sollte der IT-Verantwortliche bei einer Aktiengesellschaft dem Vorstand angehören. IT ist kein Selbstzweck: Es geht darum, Kernprozesse in Unternehmen zu beschleunigen und Kundenprozesse zu optimieren.

Herr Vengels, vielen Dank für das Gespräch.

 

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