Brandschutz

Notstromversorgung: Brandschutz im neuen „Wälderhaus“ mit höchsten Anforderungen

18.12.2013 - Ein innovatives Konzept, schnelle Anpassungen an neue Anforderungen und eine Umsetzung in Zeit und Budget: Die Notstromversorgung von P.E.R. für die Brandschutzein­richtungen im ne...

Ein innovatives Konzept, schnelle Anpassungen an neue Anforderungen und eine Umsetzung in Zeit und Budget: Die Notstromversorgung von P.E.R. für die Brandschutzein­richtungen im neuen „Wälderhaus" in ­Hamburg überzeugte Elektro-Generalunternehmer, Planer und Bauherrn. Besonderheit: Das vorwiegend aus Massivholz erbaute Gebäude hatte höchste Anforderungen an den Brandschutz.

Das Wälderhaus in Hamburg-Wilhelmsburg ist Science Center Wald rund um das Thema Wald und Nachhaltigkeit, Veranstaltungsort, Hotel und Restaurant in einem. Im Mittelpunkt steht das Science Center Wald, in dem Besucher alles Wissenswerte über die Wälder der Hamburger und norddeutschen Region erfahren. Auf 650 m2 über zwei Etagen und an rund 80 Erkundungs- und Mikroskopiestationen wird eine Fülle von Aspekten des Waldes, wie zum Beispiel seine ökologische Funktion, seine Rolle für Wasserhaushalt und Klima, seine biologische Vielfalt (Biodiversität) sowie seine umfassende kulturelle Bedeutung, dokumentiert, präsentiert, diskutiert, erklärt und erläutert.

Umdenken bei Notstromlösungen
Die Planer schüttelten allesamt den Kopf: So wie die Notstromversorgung der Brandschutzeinrichtung im neuen Wälderhaus in Hamburg-Wilhelmsburg ursprünglich geplant war, ließ sich das nicht realisieren. Das vorwiegend aus Holz erbaute Haus war das erste Gebäude in Deutschland in der bauordnungsrechtlichen Gebäudeklasse 5. Das Haus (Bauherr: Schutzgemeinschaft Deutscher Wald) mit seiner brennbaren Fassade hatte höchste Anforderungen an den Brandschutz.

Dazu passte es nicht, dass die Unterbringung der Notstromversorgung mit einer Dieselmotor/Generator-Kombination ursprünglich im zweiten Stockwerk geplant war. Wie sollten die 550 Grad heißen Abgase sicher abgeleitet werden? Es gab keinen Keller - wo sollte der Dieselvorrat gelagert werden? Wollen die Hotelbetreiber einen nicht unerheblichen Kraftstoffvorrat im Gästebereich des 2. OG einlagern ohne eine erhebliche Brandlast zu generieren? Wie sollte man die Vibrationen des Motors auffangen und vor allem: Wie wollte man vermeiden, dass der Lärm des Dieselmotors den Hotelbetrieb im Haus stört? Den Beteiligten war klar, dass das bisherige Konzept überarbeitet werden musste.

P.E.R. hatte zuvor eine Ausschreibung des Elektro-Generalunternehmers Gefea (Gesellschaft für Elektroanlagentechnik mbH & Co. KG) auf Basis der Diesel-Generator-Kombination gewonnen. „Weil Qualität und Preis-Leistungsverhältnis gestimmt haben", begründete Gefea-Projektleiter Joachim Meyer die Auswahl seines Nachunternehmers für die Notstromversorgung. Gemeinsam mit P.E.R. suchten die Verantwortlichen bei dem Projekt in Hamburg-Wilhelmsburg nun nach einer neuen Lösung.

Individuelle Notstromlösungen unter Zeitdruck
Der Eröffnungstermin der Internationalen Bauausstellung und des Wälderhauses waren unverrückbar - aber: Ohne Notstrom für den Brandschutz keine Eröffnung. Container-Lösungen, wie sie P.E.R. schon bei anderen Projekten realisiert hat, kamen beim Wälderhaus nicht in Frage. Auf dem Dach hätte es statische Probleme gegeben, auf dem Boden hätte ein Stahlblechcontainer ästhetisch nicht gepasst. Die Lösung: Eine batteriegetriebene Motor-Generator-Notstromeinheit für das Wälderhaus.

Einen Raum für die Batterien konnte man der Technik-Zentrale im Erdgeschoss abringen, die Elektromotor/Generator-Kombination sollte nach wie vor in den dafür vorgesehenen Raum im zweiten Obergeschoss untergebracht werden. Gefea sah sich in der Lage, auch über die weite Entfernung von 75 Metern zwischen Batterielager und Notstromaggregat mit einem entsprechenden Kabel eine Versorgung herzustellen. Bei der Berechnung des erforderlichen Kabelquerschnittes durch die Projektleitung von Gefea, ergab sich ein Kabelquerschnitt von 120 mm², hierbei wurde berücksichtigt, dass der Spannungsabfall 3 V nicht überschreiten durfte. Zwei Funktionserhaltkabel dieses Querschnittes in einer Länge von jeweils 75 m durch das Gebäude zu verlegen, stellte ganz besondere Herausforderung an die planenden sowie die ausführenden Mitarbeiter. Die Biegeradien sind zu beachten, Brüche oder andere Beschädigungen an der Ummantelung sind gänzlich auszuschließen um die Zulassung für das Kabel nicht verlieren. Wer glaubt, dass Kabelverlegung eine der leichten Übungen eines Energieanlagenelektronikers ist, wird bei einer Aktion dieser Güte eines besseren belehrt!

P.E.R. installierte nun im Erdgeschoss des Wälderhauses 8,5 Tonnen Batterien des amerikanischen Herstellers NorthStar - und das platzsparend in einem Front-Terminal. Damit wird eine Kapazität von 720 Amperestunden zur Verfügung gestellt und der Baubehörde Rechnung getragen: Das Amt hatte wegen der hohen Gefahrenklasse und mit Blick auf die strenge Beherbergungsstättenverordnung statt 90 Minuten 180 Minuten Notstromversorgung für den Brandschutz im Wälderhaus gefordert.

Im Notstromraum im 2.OG steht heute eine von P.E.R. installierte Elektromotor-Generator-Kombination, die im Notfall eine Hebeanlage-Pumpe, eine Feuerlöschpumpe und zwei Personenaufzüge versorgen kann. Mit einer Nennleistung von 68 kW versorgt die Anlage z.B. die verbrauchsintensiven Pumpen der Sprinkler- und Feuerlöschanlagen. Der Probebetrieb zeigte, dass die Anlage auch die hohen Lastspritzen beim Start der Pumpen meistert. Und leise ist sie auch: Bei einer Freifeldmessung hat sich in sieben Metern Entfernung ein Wert von 55 Dezibel eingestellt. Innerhalb des Gebäudes, in dem Maschinenraum angrenzenden Flur, nimmt der Besucher lediglich ein summendes Geräusch war.

Exzellenter und zuverlässiger Service
Die gesamte Lösung für das Wälderhaus verlangte wegen der hohen Anforderungen des Projekts einen hohen Abstimmungsbedarf. „Einen ganzen Ordner" fülle das Notstromprojekt in seinem Regal, so Projektleiter Meyer. Mit der Zusammenarbeit mit P.E.R. ist er dabei rundum zufrieden. „Die haben immer mitgedacht, Ideen entwickelt und sich auch nicht gescheut, sich das mehrfach vor Ort anzuschauen." Und auch die Kommunikation mit seinem Nachunternehmer gefiel dem Gefea-Mitarbeiter: Auch wenn bei P.E.R. mal jemand im Urlaub war, habe er immer eine schnelle kompetente Antwort auf jede Frage bekommen. Erfreulich war für Gefea ebenfalls, dass die gute Zusammenarbeit mit dem Nachunternehmer in Sachen Notstrom nicht mit dem Tag der Schlussrechnung nachließ. Wenn man heute einen Techniker vor Ort brauche oder der Haustechniker eine Frage habe, berichtet Meyer, „ist bei P.E.R. immer jemand präsent und das ist nicht hoch genug zu bewerten."

Kontakt

P.E.R. Flucht- und Rettungsleitsysteme GmbH

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