Brandschutz

Modulare und ergonomische Brandmelderzentrale

­Interview mit Martin Bemba, Marketing Direktor bei Novar

31.05.2010 - Mit der FlexES Control - Gewinner beim GIT SICHERHEIT AWARD - hat Novar kürzlich eine neue Brandmelderzentralen-Generation auf den Markt gebracht, die ihren wesentliche Vorzug bere...

Mit der FlexES Control - Gewinner beim GIT SICHERHEIT AWARD - hat Novar kürzlich eine neue Brandmelderzentralen-Generation auf den Markt gebracht, die ihren wesentliche Vorzug bereits im Namen trägt: Flexibilität. Konfigurierbare Module und erweiterbare Gehäusevarianten erleichtern in erheblichem Maße die Installation. Die Neuentwicklung setzt zudem auf Ergonomie - mit einem besonders anwenderfreundlichen Bedienfeld. GIT-SICHERHEIT.de sprach mit Marketing Direktor ­Martin Bemba. Sein Verantwortungsbereich umfasst unter anderem das Produktmanagement der Bereiche Brandmeldetechnik, Sprachalarmierung und Pflegekommunikation bei Novar.


GIT-SICHERHEIT.de: Herr Bemba, die Brandmeldeanlage FlexES Control zählt zu den jüngsten Neuerungen Ihres Hauses. Für welche Kunden und Einsatzorte ist sie gedacht?

M. Bemba: Als Hersteller vertreiben wir unsere Produkte über den indirekten Absatzkanal, also über Facherrichterfirmen; diese installieren die Anlagen beim Endkunden. In Schulen, Kindergärten, Hotels, Museen, Bahnhöfen und Freizeitparks sind unsere Produkte genauso anzutreffen, wie auf Flughäfen und in Industrieobjekten aller Größenordnungen. Es gibt eigentlich keinen Bereich, den wir nicht abdecken. Um höchste Kompetenz bei der Installation und beim Service zu gewährleisten, wird das System von speziell zertifizierten FlexES-Partnern installiert, die ein bundesweit flächendeckendes Netzwerk bilden. Zu den ersten bereits fertig gestellten Installationen mit einer FlexES Control zählt das neue Puma Vision Headquarter des weltweit bekannten Sportlifestyle-Unternehmens in Herzogenaurach. Besonders Interessant ist die Kombination des neuen Systems mit den ebenfalls von Esser stammenden Komponenten der professionellen Sprachalarmierung.

Ein herausragendes Merkmal ist die Flexibilität der FlexES Control. Worin im Einzelnen besteht diese Flexibilität und wo liegt der Vorteil für den Kunden?

M. Bemba: „nomen est omen". Die Flexibilität ist einer von vielen Aspekten, die diese Neuentwicklung auszeichnen. Dank einer modularen Hard- und Softwareplattform passt sich die ­FlexES control veränderten Bedingungen jederzeit an und erlaubt einen nahezu uneingeschränkten Systemausbau. Die Leistungsfähigkeit kann je nach Bedarf durch zusätzliche Hardwaremodule oder Softwareupgrades erweitert werden. Es können bis zu 18 Ringleitungen mit einer Zentrale realisiert werden. Ein kaskadierbares Netzteil sorgt bei projektbedingten Ergänzungen für eine unkomplizierte Anpassung an einen damit verbundenen, steigenden Energiebedarf. Das anwenderfreundliche Bedienfeld, konfigurierbare Module und erweiterbare Gehäusevarianten erleichtern die Installation erheblich und garantieren zudem präzise auf die Nutzerbedürfnisse zugeschnittene Anlagen. Es wird nur für Komponenten bezahlt, die Verwendung finden. So ist sicher gestellt, dass die Anlage nie überdimensioniert ist und gleichzeitig den Erweiterungsspielraum bietet, der heute von den Errichtern und Betreibern erwartet wird.

Das ist also nicht nur für den Errichter vorteilhaft?

M. Bemba: Wir sind stolz darauf, dass wir mit dem neuen System eine Plattform geschaffen haben, die es neben den Facherrichtern ebenso Planern und Betreibern ermöglicht, von der Anlage zu profitieren. Dem Planer ermöglicht die Systemflexibilität eine schnelle Reaktion auf Kundenwünsche und vereinfacht die Planung bei Nutzungsänderungen. So lässt sich ein maßgeschneidertes System passgenau für den jeweiligen Anwendungsfall realisieren. Für den Betreiber schließlich bietet FlexES aufgrund der modernen Hard- und Softwarearchitektur einen langfristigen Investitionsschutz und Kostentransparenz. Die zertifizierten Partner garantieren darüber hinaus gleichbleibend hohe Fachkompetenz und Servicequalität.

Welche Module gibt es - und woraus besteht die Zentrale im Grundausbau?

M. Bemba: Unsere Entwicklungsingenieure haben viel Energie darauf verwendet, die Anzahl der Module möglichst gering zu halten, ohne dabei auf maximale Funktionalität verzichten zu müssen. Neben den Basismodulen wie Akku, Netzteil oder Essernet-Modul decken sechs Zusatzmodule die gesamte Bandbreite der Möglichkeiten ab. Der Servicetechniker ist auf diese Weise immer bestens bestückt, da er die wenigen Module, die benötigt werden, um den vollen Funktionsumfang bereitzustellen, immer vorrätig im Servicefahrzeug mitführt. Der Fall, dass er beim Eintreffen vor Ort feststellt, die falsche Komponente im Koffer zu haben, gehört der Vergangenheit an. Durch die geringe Modulanzahl werden zusätzlich die Lagerhaltungskosten reduziert und die Wartung beschleunigt.

Die Zentralen sind über Ihr hauseigenes „Essernet" vernetzbar. Welche Vorteile bringt das mit sich?

M. Bemba: Die meisten Hersteller, die eine Vernetzung der Zentralen ermöglichen, haben ein eigenes Netzwerk entwickelt. Aufeinander abgestimmte Komponenten garantieren so stets ein fehlerfreies Zusammenwirken der Einzelkomponenten. Bei bestehenden Installationen wird mit der neuen Plattform FlexES zusätzlich die nahtlose Migration mit Altzentralen ermöglicht.

Sie haben außerdem das neue Feldbussystem FlexES Com entwickelt. Es soll den „Esserbus" und den „Esserbus-Plus" ergänzen. Könnten Sie unseren Lesern diese Neuentwicklung einmal kurz vorstellen?

M. Bemba: Der FlexES Com wird voraussichtlich gegen Ende nächsten Jahres zur Verfügung stehen. Das neue Bussystem erweitert die Palette der Feldbusse Esserbus bzw. Esserbus-Plus, welche weiterhin parallel existieren werden. Der FlexES Com bietet indes eine Reihe entscheidender Vorteile: mit einer Initialisierung von nur 60 Sekunden ist eine sehr schnelle Inbetriebnahme garantiert; die extrem kurzen Schalt- und Reaktionszeiten erschließen weiterte Einsatzgebiete, z. B. im Bereich der Gebäudeautomation. Auf dem Zweidrahtbus mit einer zzulässigen Leitungslänge von mehr als 3.000 m können jeweils bis zu 250 Teilnehmer betrieben werden. Die Identifizierung und Visualisierung von Verdrahtungsfehlern erfolgt schnell und unkompliziert. Der neue Feldbus bietet zudem zwei unterschiedliche Übertragungsraten: eine für die Kommunikation zwischen Zentrale und Meldern bzw. Kopplern, die bereits deutlich schneller sein wird als beim Esserbus; und eine sehr hohe Datenrate, um Bilder und Sprache zu übertragen. Diese Option bietet die Möglichkeit, in Zukunft neben den vorprogrammierten Nachrichten in den IQ8-Meldern und den Alarmgebern auch Live-Nachrichten auf demselben Adernpaar zu übermitteln. Weiterhin können parallel Bilder zur Zentrale und von dort ins Internet oder auf mobile Geräte übertragen werden. Das bietet nicht nur die Möglichkeit der schnellen Alarmverifikation und eine Personenerkennung bei Vandalismus, sondern es gibt auch den Interventionskräften einen ersten Überblick, um die Situation im Objekt einschätzen zu können. Damit ist der F­lexES Com auch langfristig für zukünftige Anwendungen vorbereitet.

Herr Bemba, besten Dank für das Gespräch.