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Rauchmelder retten Leben: Brandschutz für Migranten

Pilotprojekt in NRW gemeinsam mit Feuerwehr Essen vorgestellt

02.11.2014 - In Deutschland sterben bei Bränden jährlich rund 400 Menschen. Durch die stetig „bunter" werdende Gesellschaft sind auch Menschen mit Migrationshintergrund betroffen. Situationsver...

In Deutschland sterben bei Bränden jährlich rund 400 Menschen. Durch die stetig „bunter" werdende Gesellschaft sind auch Menschen mit Migrationshintergrund betroffen. Situationsverschärfend kommen oft Verhaltens- und Verständigungsprobleme hinzu - manchmal beim richtigen Verhalten im Brandfall, manchmal in der Kommunikation mit der Feuerwehr. So kann schon der Notruf zum Problem werden.

Die Kampagne „Rauchmelder retten Leben" präsentierte daher gemeinsam mit der Feuerwehr Essen, dem Verband der Feuerwehren in NRW e.V. (VdF NRW) und dem Dachverband der Essener Immigrantenvereine auf der Security ein neues Pilotprojekt „Mehrsprachig Leben retten".

Alle Menschen aus Brandgefahren retten können
Branddirektor Matthias Kalthöner, Abteilungsleiter des Vorbeugenden Brandschutzes bei der Feuerwehr Essen, erläutert die Ausgangssituation aus Sicht der Feuerwehr: „Bei uns in NRW leben Menschen aus vielen verschiedenen Kulturkreisen. Sie alle gleichermaßen vor Brandgefahren zu schützen und aus lebensgefährlichen Situationen zu retten, ist unsere wichtigste Aufgabe. Menschen mit Migrationshintergrund wissen nicht immer, dass die Feuerwehr in so kurzer Zeit vor Ort ist und hilft. Bei einem Lösch- und Rettungseinsatz ergeben sich zudem für die Rettungskräfte Probleme, wenn die Betroffenen nur geringe oder gar keine Deutschkenntnisse haben."

Ein Brand ist in vielen Sprachen gefährlich
Christian Rudolph, Vorsitzender des Forum Brandrauchprävention e.V., beschreibt das Konzept: „Die neuen Flyer werden zunächst in den Sprachen Türkisch, Polnisch, Russisch und Englisch erscheinen. Arabische und französische Versionen sind in Planung. In dem Faltblatt wird vor allem über das richtige Verhalten im Brandfall aufgeklärt. In Form von Comiczeichnungen wird anschaulich dargestellt, wie man reagieren muss - je nachdem, ob es in der Wohnung, im Büro oder im Treppenhaus brennt. So sollen sich die lebenswichtigen Informationen leicht einprägen." Außerdem enthält der Flyer einen praktischen Sticker für das Telefon mit den deutschen Übersetzungstexten der wichtigsten Informationen, die man der Feuerwehr bei einem Notruf über die 112 mitteilen muss. Zu Rauchmeldern werden die Grundlagen erklärt.

Vertrauen schaffen - Missverständnisse vermeiden
Stephan Neuhoff, stellvertretender Vorsitzender des VdF, ist zuversichtlich: „Der Flyer der Aufklärungskampagne unterstützt die Arbeit der Feuerwehr, Vertrauen der Migranten in unsere Arbeit aufzubauen und über die Brandschutzaufklärung schwerwiegende Brände und Brandverletzungen zu reduzieren. Wir freuen uns, dass wir mit dem Pilotprojekt in NRW starten können und dabei viele wertvolle Erkenntnisse gewinnen, die später in die bundesweite Aufklärungsarbeit einfließen werden".

Starke Partner für die Kommunikation
Die neuen Flyer werden über kommunale Integrationszentren in NRW verteilt. Azzadine Karioh, der stellvertretende Vorsitzende des Dachverbandes der Essener Immigrantenvereine, in dem über 70 Mitgliedsvereine organisiert sind, berichtet: „Bei dieser Zusammenarbeit haben wir gemeinsam die Möglichkeit, Migranten direkt zu erreichen, die weder deutsche Zeitungen lesen noch Veranstaltungen der Feuerwehr besuchen. Als Kooperationspartner haben neben Essen bislang die Kommunalen Integrationszentren aus Bochum, Dortmund, Duisburg, Gelsenkirchen, Herne, Mülheim a.d.R. und Recklinghausen zugesagt, weitere werden folgen."

 

 

 

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