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Lünendonk-Studie 2012

11.10.2012 - Am Rande der Security in Essen wurde die neue Lünendonk-Studie „Führende Sicherheitsdienstleister in Deutschland" der Öffentlichkeit in einem Presse-Round-Table vorgestellt. Neben ...

Am Rande der Security in Essen wurde die neue Lünendonk-Studie „Führende Sicherheitsdienstleister in Deutschland" der Öffentlichkeit in einem Presse-Round-Table vorgestellt. Neben Heiner Jerofsky von GIT SICHERHEIT und anderen Pressevertretern waren die CEO´s Gerhard Ameis (Nürnberger Wach- und Schließgesellschaft), Nicole Oppermann (Piepenbrock), Andreas Burmeister (W.I.S. Sicherheit + Service) und Eduard C. Kutyma (Wisag Sicherheit & Service) anwesend. Jörg Hossenfelder, Geschäftsführender Gesellschafter der Lünendonk GmbH stellte die wesentlichen Ergebnisse vor.

Erste Ergebnisse
Die führenden Sicherheitsunternehmen in Deutschland setzen ihren Wachstumskurs fort. Die nach Inlandsumsatz größten Anbieter sind im Jahr 2011 durchschnittlich um 4,1% gegenüber 2010 gewachsen. Bei ausschließlicher Betrachtung der Sicherheitsleistungen wird deutlich, dass das Geschäft um durchschnittlich 6,6% zunahm und damit über dem Niveau von 2010 liegt (+5,8%). Auch für das Jahr 2012 wird ein positiver Geschäftsverlauf prognostiziert (+6,9% mit Sicherheitsleistungen). Die in die aktuelle Lünendonk-Analyse einbezogenen Anbieter steigerten den Umsatz in Deutschland in Summe auf 3,9 Mrd. € (2010: 3,7 Mrd. €). Davon entfallen 1,98 Mrd. € auf Security Services (2010: 1,86 Mrd. €).

„Der Mindestlohn hat der Branche gut getan", sagt Jörg Hossenfelder. „Er erfährt sowohl bei Arbeitgebern und Arbeitnehmern als auch in der Öffentlichkeit eine hohe Akzeptanz. Dennoch ist der Preisdruck im Sicherheitsmarkt weiterhin spürbar. Erste Folgen sind bereits sichtbar; im Rahmen der Marktkonsolidierung werden Übernahmen und Fusionen stattfinden." In dem zur Marktsegmentstudie gehörigen Ranking der Top-15-Anbieter fällt auf: Die Spanne beim Inlandsumsatz mit Sicherheitsleistungen reicht von 600 Mio. € (Platz 1) bis zu 42,5 Mio. € (Platz 15).

TOP-15-Sicherheitsdienstleister
Die Studie befasst sich mit den führenden 15 Sicherheitsdienstleistern in Deutschland und ist durch qualifizierte, kontrollierte Fragebögen, Desk-Reseearch und Expertengespräche zustande gekommen.

Securitas führt die Lünendonk-Liste 2012 mit einem Umsatz von 600 Mio. € deutlich an. Kötter konnte deutlich zulegen und belegt mit 285 Mio. € Rang zwei. Die Niedersächsische Wach- und Schließgesellschaft wuchs in 2011 auf 180 Mio. €. Mit Wisag (144,0 Mio. €) und Pond (101,2 Mio. €) folgen zwei Sicherheitsunternehmen, die ebenfalls dreistellige Millionenumsätze erwirtschaften. W.I.S. rangiert mit 90 Mio. € auf dem sechsten Platz, gefolgt von Dussmann (84,0 Mio. €), Klüh (76,5 Mio. €) und der Kieler Wach- und Sicherheitsgesellschaft (71,0 Mio. €).
Die Top 10 beschließt die Deutsche Notrufzentralen und Sicherheitsdienste mit 57,0 Mio. €, knapp gefolgt von Wako Nord (56,0 Mio. €). Nah beieinander liegen die beiden Service-Anbieter b.i.g.-Gruppe (53,8 Mio. €) und Piepenbrock (53,5 Mio. €), gefolgt von der Power Unternehmensgruppe mit 47,0 Mio. € Sicherheitsumsatz.

Position 15 teilen sich erstmals zwei Unternehmen: Götz sowie die Nürnberger Wach- und Schließgesellschaft erwirtschafteten in 2011 einen Umsatz mit Sicherheitsleistungen von jeweils 42,5 Mio. €. Prozentual gesehen hat das Unternehmen Kötter das größte Wachstum in 2011 aufzuweisen. Der Dienstleister aus Essen steigerte den Umsatz mit Sicherheitsdienstleistungen um 21,3%, auch bedingt durch die Übernahme der Intergruppe. Die b.i.g.-Gruppe wuchs um 17,2%, Piepenbrock um 11,5%, Wisag um 6,7%.

Innerhalb der Top 15 hatten lediglich die Deutsche Notrufzentralen und Sicherheitsdienste (-1,7%) und Pond (-3,8%) Umsatzrückgänge zu vermelden. Neben den Umsätzen steigerten die Top 15 in Summe die Anzahl der Beschäftigten. Während 2010 etwa 62.100 Mitarbeiter zu zählen waren, wuchs die Zahl 2011 auf über 65.500 an.

Thesen
Zum Sicherheitsmarkt wurden von Lünendonk u.a. folgende Thesen aufgestellt:

  • Die Sicherheitsdienstleister werden voraussichtlich auch in Zukunft vor allem durch niedrige Marktpreise in ihrer Entwicklung beeinträchtigt. Der Markt für Sicherheitsdienstleistungen hat sich mit dem Mindestlohn positiv auseinandergesetzt.
  • Eine Konsolidierung des Marktes wird durch die Initiative großer Facility-Service-Unternehmen vorangetrieben, die das Segment Security auf das gesamte Portfolio ausbauen wollen.
  • Alleinstellungsmerkmale spezialisierter Sicherheitsdienstleister werden durc die kontinuierliche Entwicklung großer Facility-Service-Unternehmen hin zu integrierten Service-Anbietern künftig üvberwiegend bei lokal respektive regional tätigen Kundenunternehmen oder Spezialthemen gefragt sein.
  • Das Geschäft in ausländischen Sicherheitsmärkten wird für die meisten Anbieter auch in Zukunft keine nennenswerte Rolle spielen.
  • Das Aufgabengebiet der privaten Sicherheitsanbieter wird sich zukünftig stärken in den öffentlichen Raum verlegen. Die Unterstützung ööffentlicher Institutionen bei der Betreuung „schutzwürdiger infrastrukturen" (Energieversorgung, Lgistik, etc.) wird bereits intensiv diskutiert.
  • Eine verstärkte Substitution von Sicherheitsmitarbeitern durch Sicherheitstechnik ist aktuell nicht erkennbar.

Nach der Vorstellung der Studie wurde noch angeregt mit dem Autor und den/der anwesenden Geschäftsführern/in diskutiert. Der neue Berichtband „Führende Sicherheitsdienstleister in Deutschland", in den 47 Anbieter einbezogen wurden, ist ab sofort bei der Lünendonk GmbH erhältlich.