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Bosch: Bilanz-Pressekonferenz 2014

30.04.2014 - Die Bosch-Gruppe ist mit einem guten Umsatzplus ins neue Jahr gestartet. Im ersten Quartal stieg der Umsatz um rund sieben Prozent. Bereinigt um Wechselkurseffekte lag das Plus bei...

Die Bosch-Gruppe ist mit einem guten Umsatzplus ins neue Jahr gestartet. Im ersten Quartal stieg der Umsatz um rund sieben Prozent. Bereinigt um Wechselkurseffekte lag das Plus bei rund zehn Prozent. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit einem Umsatzwachstum von drei bis fünf Prozent. „Wir forcieren unser klassisches Geschäft und erschließen neue Geschäftsfelder. Dabei profitieren wir von unserem breiten Technik- und Branchenwissen", sagte Dr. Volkmar Denner, Vorsitzender der Bosch-Geschäftsführung, bei der Bilanz-Pressekonferenz. Wie bereits im vergangenen Jahr konnte die Kraftfahrzeugtechnik von Bosch auch im ersten Quartal 2014 ordentlich zulegen. „Deutliche Zuwächse sehen wir ebenso bei unseren anderen Unternehmensbereichen. Regional entwickelt sich insbesondere Asien-Pazifik gut", erklärte Finanzchef Dr. Stefan Asenkerschbaumer. Das Ergebnis will Bosch 2014 ebenso weiter verbessern.

Vernetzung und Internet der Dinge
Einer der Schwerpunkte des zukünftigen Umsatzwachstums sind internetfähige Produkte und internetbasierte Dienstleistungen. Volkmar Denner sieht Bosch mit seinem Hardware-Know-how sowie seiner breiten technologischen Kompetenz dafür gut aufgestellt. „Die klassischen Bosch-Stärken Innovationskraft, Qualität, Internationalität und die Integrationskraft der Unternehmenskultur zählen auch in der vernetzten Welt", sagte Denner. Das Unternehmen sei zudem weltweiter Marktführer im Bereich der mikromechanischen Sensoren (MEMS), der Schlüsseltechnik für die Vernetzung von Dingen im Internet. Strategisches Ziel des Unternehmens sind Lösungen für vernetzte Mobilität, vernetzte Produktion, vernetzte Energiesysteme und vernetzte Gebäude.

Intelligente Sensoren
Sensoren ermöglichen eine bisher nicht dagewesene technische Assistenz im Alltag. „Ob mit automatisiertem Fahren oder im Smart Home - eine neue Qualität von Komfort, Sicherheit und Effizienz ist im Entstehen, und Bosch schafft die technischen Voraussetzungen", betonte Denner die strategische Bedeutung der Sensorik. 2013 hat der Marktführer eine Milliarde mikromechanische Sensoren produziert. Dieses Jahr ist eine weitere Steigerung um 30 Prozent geplant. Die nächste Stufe der technischen Evolution sind intelligente Sensoren. Diese sind mit einer Funkschnittstelle und einem Mikrocontroller ausgestattet. Damit können die Sensoren relevante Daten über das Internet übertragen, beispielsweise auf mobile Endgeräte. Volkmar Denner weiter: „Nicht nur im Smartphone, vielmehr in allem, was „smart" ist, wird internetfähige Sensorik enthalten sein."

Notrufsystem und Sicherheitsleitstelle
Bereits seit 2013 bietet Bosch das Notrufsystem eCall an. Registrieren Sensoren einen Unfall des Fahrzeugs, wird automatisch ein Notruf abgesetzt. Gut 30 000 Notrufe hat die Bosch-Sicherheitsleitstelle im vergangenen Jahr bearbeitet. Im Bereich der Telematik bietet das Unternehmen Flottenmanagement für Leasinggesellschaften und Versicherungen an. „Vernetzung im Straßenverkehr, das ist für uns Effizienz und Komfort, aber auch Sicherheit", sagte Denner.

Wachstumsregion Asien
Wachstumsregion Nummer eins für Bosch bleibt Asien. Bis 2020 will das Unternehmen den Umsatz dort verdoppeln. Das Investitionsniveau wird deshalb weiterhin hoch bleiben. Allein von 2010 bis 2014 investiert Bosch rund 3,3 Milliarden Euro in der Region. Auch in Nord- und Südamerika soll sich der Umsatz bis Ende des Jahrzehnts verdoppeln. Neben dem Ausbau der Fertigungskapazitäten verstärkt das Unternehmen seine lokalen Entwicklungsaktivitäten. Im mexikanischen Guadalajara entsteht aktuell ein neues Entwicklungs- und Softwarezentrum. Auch in Afrika will Bosch seinen Umsatz in den nächsten Jahren signifikant steigern. Das Unternehmen wird 2014 seine Präsenz dort weiter ausbauen. In Europa will Bosch trotz andauernder Wachstumsschwäche stärker als die Märkte wachsen. Beim Ausbau seiner internationalen Präsenz verstärkt Bosch auch die Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen, die auf lokale Kundenbedürfnisse zugeschnitten sind.

Geschäftsjahr 2013: Steigerung von Umsatz und Ertrag
Im Geschäftsjahr 2013 erhöhte sich der Bosch-Umsatz um 3,1 Prozent auf 46,1 Milliarden Euro (*Vorjahr angepasst 44,7 Milliarden Euro). In diesem Umsatzausweis sind der Ausstieg aus der kristallinen Photovoltaik sowie Konsolidierungseffekte aus Methodenänderungen und Akquisitionen des Vorjahres berücksichtigt. Wechselkursbereinigt stieg der Umsatz um 6,3 Prozent. Mit negativen Wechselkurseffekten in Höhe von rund 1,5 Milliarden Euro belastete der starke Euro den Umsatzausweis erheblich. Bezogen auf das Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) wies Bosch ohne die Belastungen aus der Photovoltaik eine Umsatzrendite von sechs Prozent aus. Das entspricht einem EBIT in Höhe von 2,8 Milliarden Euro. Maßgeblich zur Ergebnisverbesserung beigetragen hat die gute Entwicklung des Unternehmensbereichs Kraftfahrzeugtechnik. „Auch mit unseren zahlreichen Maßnahmen zur Kostensenkung sind wir unserer Zielrendite von acht Prozent einen wichtigen Schritt näher gekommen", sagte Asenkerschbaumer. Auch mit den Sonderbelastungen durch die Photovoltaik in Höhe von 1,3 Milliarden Euro stieg die EBIT-Rendite auf 3,2 Prozent vom Umsatz. Die Aktivitäten im Geschäftsfeld kristalline Photovoltaik führt Bosch nicht fort. Der Großteil der Aktivitäten ist inzwischen veräußert. Der Verkauf der übrigen Aktivitäten soll noch im ersten Halbjahr abgeschlossen werden.

Europa - Wachstum in schwierigem wirtschaftlichem Umfeld
In Europa stieg der Umsatz von Bosch trotz nach wie vor schwieriger Wirtschaftslage. Er kletterte um 2,2 Prozent (wechselkursbereinigt 2,9 Prozent) auf 25,5 Milliarden Euro. Auch in Deutschland wuchs der Umsatz leicht. Bosch investierte 2013 in Europa 1,6 Milliarden Euro. Insbesondere in Osteuropa erweitert das Unternehmen aktuell seine Fertigungskapazitäten. Mehr als 900 Millionen Euro hat Bosch vergangenes Jahr in Deutschland investiert.

Forschung und Entwicklung - Aufwendungen auf hohem Niveau
Bosch hat im vergangenen Jahr mit rund 4,5 Milliarden Euro rund zehn Prozent des Umsatzes für Forschung und Entwicklung aufgewendet. Fast 5.000 Patente haben die Bosch-Forscher 2013 angemeldet, rund 20 pro Arbeitstag. Das Unternehmen will auch in diesem Jahr seine Forschungs- und Entwicklungskapazitäten ausbauen. Bis Ende des Jahres wird Bosch rund 45 000 Forscher und Entwickler beschäftigen. Mehr als 2 000 zusätzliche Forscher sollen beispielsweise in Asien-Pazifik eingestellt werden. Auch in Deutschland stärkt das Unternehmen seine Innovationskraft mit einem neuen Zentrum für Forschung und Vorausentwicklung in Renningen bei Stuttgart.

Denner, in der Geschäftsführung auch für Forschung und Entwicklung verantwortlich, forderte mehr politisches Engagement bei der Innovationsförderung. „Die Politik kann hier nicht ehrgeizig genug sein." Dass Deutschland eine Forschungsquote von nahezu drei Prozent der Wirtschaftsleistung erreiche, sei weniger dem öffentlichen als dem privaten Sektor zu verdanken. Viele Universitäten seien chronisch unterfinanziert. Teilweise reiche das Geld nicht einmal zur Erhaltung der Bausubstanz aus. Spitzenforscher wanderten oft an ausländische Forschungseinrichtungen ab. Denner weiter: „Deutschland und andere europäische Länder müssen sich bei Forschung und Entwicklung mit den führenden Ländern in der Welt messen." Die eingesetzten Mittel sollten vor allem der Grundlagenforschung und einem schnellen Transfer in die industrielle Anwendung zugutekommen. „Spitzenuniversitäten steigern die Strahlkraft des Standortes - davon profitieren auch die Unternehmen." Bosch unterhält weltweit rund 250 Hochschulpartnerschaften im Forschungsbereich.

 

 

 

 

 

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